Hagen.

Sie ist weit mehr als eine nostalgische Eisenbahnstrecke, auf der ein paar Kenner der Szene ihrer Leidenschaft frönen. Die Ruhrtalbahn

zwischen Hagen und Bochum-Dahlhausen ist ein Wirtschaftsfaktor. Sie lockt Touristen. Und auch deshalb stellt die klamme Stadt Hagen bis 2015 52 000 Euro pro Jahr bereit, damit die Züge aus der Vergangenheit in die Zukunft rollen können.

„Das ist für uns eine lohnende Investition“, stellt Dezernent Thomas Grothe fest. „Seit es die Ruhrtalbahn gibt, ist die Zahl der Übernachtungen in der Stadt gestiegen. Gemeinsam mit dem Ruhrtalradweg ist sie ein wesentlicher Bestandteil des Ruhrtalprojektes.

Sie strahlt bis ins benachbarte Ausland hinein.“ Dabei ist Hagen zum Knotenpunkt für Eisenbahnnostalgiker und Ausflügler geworden. Am Hauptbahnhof treffen die Linien Ruhrtal und die 2007 eröffnete Linie Teckel von Herdecke bis Ennepetal-Kluterthöhle aufeinander.

Start vor fast sieben Jahren

Vor fast sieben Jahren, an einem Ostersonntag war es - da fuhr die Dampflokomotive der Ruhrtalbahn (Baureihe 38) erstmals im Hagener Hauptbahnhof ein. Seither fahren pro Jahr rund 40 000 Fahrgäste mit Schienenbus und Dampfzug. „Ein Erfolg, den wir so anfangs nicht erwartet hatten“, sagt Stefan Tigges, Geschäftsführer der Ruhrtalbahn, die die erste nostalgische Eisenbahn war, die nach festem Fahrplan verkehrte. „Die Kontinuität hat uns gut getan. Wir fahren von Mai bis Oktober immer freitags und sonntags dreimal täglich. Tickets gibt’s beim Schaffner. Wer das weiß, kann einsteigen und mit uns losfahren.“

Erheblicher Unterhaltungsaufwand für die historischen Züge

Schmal ist sie aufgestellt, die Ruhrtalbahn. Was angesichts des steigenden Kostendrucks auch nötig ist. Die Deutsche Bahn, in deren Besitz sich Teile der Strecke befinden, lässt sich jeden Kilometer fürstlich honorieren. Hinzu kommt der erhebliche Unterhaltungsaufwand für die historischen Züge. „Aber wir schaffen es, die Hälfte unserer gesamten Ausgaben durch die Fahrgelder zu erzielen“, so Stefan Tigges, „ich denke nicht, dass es viele Unternehmen im ÖPNV gibt, die das erreichen.“

Nur fünf Hauptamtliche Arbeiten für die GmbH. Hinzu kommen rund 100 Ehrenamtliche des Eisenbahnmuseums Bochum Dahlhausen. „Ihre Begeisterung hat man vom ersten Tag an gespürt“, so Stefan Tigges. „Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie sind mit ganzem Herzen dabei. Ohne sie wäre dieses Projekt nicht zu stemmen.“