Breckerfeld. .
Es war ein Schauspiel, das man nicht alle Tage sieht, und die Spaziergänger aus Breckerfeld, denen die Bank fürs Picknick gerade recht gekommen war, hatten an der Peddenöde einen echten Logenplatz. Am Ufer der Ennepe warf ein Angler seine Leine aus, einmal, zweimal – und los ging der wilde Ritt:
Michael Gernebrodt – der Angler – hatte einen enormen Hecht am Haken. Einen, der sich mächtig dagegen wehrte, aus dem Teich gezogen zu werden.
„Das war ein Gespritze und Gedöhne“, beschreibt Hans-Werner Engstfeld – „Logengast“ - die Szene, „der hat richtig mit dem Fisch gekämpft. Das war eine aufregende, schöne Sache“, selbst für ihn, der ja von seinem „Tribünenplatz“ nur zuschauen konnte. Mehrere Minuten habe das Spektakel gedauert, dann habe der Mensch den Kampf gewonnen. „So etwas passiert einem Angler nur einmal im Leben“, glaubt der Breckerfelder, der das Schauspiel zusammen mit seiner Frau und Freunden verfolgt hat.
Jedenfalls nicht oft, bestätigt Michael Gernebrodt, Psychiater in Ennepetal und passionierter Hobby-Angler. Und „dieser Hecht war schon sehr groß.“ Er angele schon seit Jahren, mit seinem zehnjährigen Sohn Jonas sei er schon oft an der Peddenöde unterwegs gewesen: Dort gebe es nicht nur Fische, sondern etliche andere Tiere zu beobachten, so lebten hier zum Beispiel auch Eisvögel. Um an der Peddenöde angeln zu dürfen, müsse man Mitglied des Sportfischerei-Vereins Ennepetal sein, die Sportfischereiprüfung sei überhaupt die gesetzliche Voraussetzung, die auch sinnvoll sei: „Man lernt dabei sehr viel über Fischarten, Schonzeiten Mindestmaße und auch Ökologie“, betont er, als „Sport“ möchte er das Angeln aber nicht bezeichnen: „Fische sind Wirbeltiere und leiden dabei“, deswegen sollten sie so gut wie möglich behandelt und dann auch gegessen werden.“
Bei dem Hecht, mit dem er sich da am Wehrteich den spannenden Kampf geliefert hat, wird das bestimmt eine lohnende Sache: Fast einen Meter lang war er und acht Kilogramm schwer, „ich denke, dass zum Essen etwa fünf Kilogramm übrig bleiben“, meint Gernebrodt. Dass das ein leckeres Menue wird, da ist er sich sicher, „das Wasser ist so klar und die Fische schmecken toll“, freut er sich schon auf einen Abend in geselliger Tafelrunde bei sich daheim in Oberbauer.