Hagen. .

Die Ankündigung, dass im Hagener Norden ein Autohof und eine Cargobeamerstation (Umladestation von Lkw auf die Bahn) gebaut werden könnten, machen Anwohner schon seit Monaten hellhörig. Denn was den Bürgern auch jetzt schon auf die Ohren schlägt, könnte dadurch noch verstärkt werden: der Lärm von durchfahrenden Lastwagen.

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Aktuell sorgt die Sperrung der Dortmunder Straße in Richtung Hohensyburg für einen Anstieg des Lärmpegels auf der Wandhofener Straße, auf den der Verkehr sowohl in der Nacht als auch am Tag ausweicht. Zahlreiche Anfragen besorgter Bürger, so die Fraktion von „Hagen aktiv“ seien bereits eingegangen. Deshalb will Jochen Löher als Mitglied der Bezirksvertretung Nord auch von der Verwaltung wissen, ob Schutzmaßnahmen für die Anwohner, und das nicht nur an der Wandhofener Straße, vorgesehen sind. Denn mit dem Verkehrsproblem, insbesondere mit Lkw-Fahrten, kamen auch für die Anwohner in Halden, Fley und Herbeck die Konflikte ins „südliches Lennetal“.

Verkehrsempfindlichkeit in den jeweiligen Ortslagen ist entscheidend

Seither wurden zahlreiche Planungsvarianten, die Entlastung schaffen könnten, im Rathaus ausgearbeitet, wieder verworfen und erneut diskutiert. Fakt ist bis heute, dass sich neue und damit entlastende Autobahnanbindungen, ob nun an die A 46 über die Hammacherstraße oder an die A 45 über die Dolomitstraße nicht realisieren lassen. Auch die angedachten Querspangen, die den LKW-Verkehr direkt aus dem Gewerbegebiet über die Lenne in Richtung B7 und damit an den Autobahnanschluss in Hohenlimburg-Reh bringen sollen, sind aufgrund des Brückenbaus viel zu kostspielig und bringen Verkehrsüberlastungen an anderer Stelle.

Darüber hinaus, so hat die Verwaltung nach Verkehrszählungen errechnet, sei die Pkw-Belastung, beispielsweise auf der Berchumer Straße, von 2005 bis 2009 zurückgegangen, der Lkw-Anteil blieb konstant. Wörtlich heißt es dazu: „Es ist nicht die absolute Anzahl der Lkw in Halden und Fley – die Zahl ist in den vergangenen Jahren kontant geblieben oder sogar rückläufig –, die diese Belastung auslöst, sondern die Verkehrsempfindlichkeit in den jeweiligen Ortslagen.“

Eine Maßnahme: Software umprogrammieren

Natürlich, so das Fazit, könnte der Bereich Fley/Halden für den Lkw-Verkehr gesperrt werden. Dagegen spreche aber die spürbare Auswirkung auf die Betriebe im südlichen Lennetal, die hauptsächlich innerhalb des Stadtgebiets, insbesondere in Hagen-Mitte, wirtschaftlich aktiv sind. Um zu den lokalen Einsatzorten zu gelangen, müssten Umwege von 4 bis 5 Kilometer gefahren werden.

Auch würde, so heißt es in einer Vorlage für die Bezirksvertretung Nord, die am kommenden Mittwoch tagt, Lkw-Sperrungen mit „Anlieger frei“ zu erheblichem Kontrollaufwand führen. Eine Maßnahme will die Verwaltung aber doch ergreifen: Damit ortsunkundige Fahrer mit Ziel Autobahn Halden und Fley nicht durchfahren, werden im Rahmen eines von der Metropole Ruhr unter Beteiligung der Stadt durchgeführten Projektes die nächsten Generationen der Navigations-Software so programmiert, dass die Lkw auf verträgliche Routen und Straßen geführt werden.