Hagen. .

Für Hiba war der Besuch beim Zahnarzt gestern ein Erlebnis. Nicht ihre eigenen Zähne standen dabei im Vordergrund, sondern die der anderen Patienten. So durfte die Schülerin in der Praxis Speil auch gleich einen Abdruck nehmen - mit Mundschutz, versteht sich.

So wie Hiba waren gestern auf Initiative der Evangelischen Jugend über 260 Kinder in 40 Hagener Firmen, Praxen, im Rathaus und nicht zuletzt im Polizeipräsidium „stöbernd“ unterwegs. Denn an diesem besondere Tag, an dem über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Offenen Ganztagsgrundschulen begleitend im Einsatz waren, soll für ein paar Stunden die Trennung zwischen der Kinder- und Erwachsenenwelt aufgehoben werden. So nehmen die Stöberkinder am Berufsalltag der Erwachsenen aktiv teil.

Vollbremsung mit dem Linienbus

So wie Maurice, der im Stellwerk der Bahn zuschauen durfte, wie die Züge vom Hagener Bahnhof aus auf die Reise durch die Republik geschickt werden. Oder wie Marvin, der bei der Hagener Straßenbahn zu Gast war. „Da bin ich schon Experte. Wir waren schon einmal mit der Schule dort. Aber diesmal war es besonders klasse. Wir haben gesehen, wie ein Bus eine Vollbremsung machen musste und wir durften durch das Busmikrofon Ansagen machen.“

Hagener Straßenbahn sorgte für Mobilität

Die Hagener Straßenbahn spielt im Zusammenhang mit dem „Stöbertag“, der gestern übrigens zum sechsten Mal veranstaltet wurde, noch eine besondere Rolle. Damit die Kinder und ihre Begleiter auch zu den im gesamten Stadtgebiet verteilten Einrichtungen kommen, stellte die Straßenbahn AG für diesen Tag Bustickets zur Verfügung.

„Ohne die Tickets wäre das gar nicht möglich. Es ist sowieso schon eine große organisatorische Aufgabe, die wir hier Jahr für Jahr mit steigenden Schülerzahlen stemmen müssen“, so Sabine Mettlach vom Organisationsteam.

Pizza, Spielen und Ausruhen nach der Arbeit

Gemeinsam mit Andrea Doehring, Jutta Vetter und Maik Wunder hatte sie im Vorfeld dafür gesorgt, dass für die vielen Schülerinnen und Schüler auch ausreichend „Stöberstätten“ zur Verfügung stehen. Und natürlich durfte auch eine Stärkung in der Mittagspause, die die Gruppen nach dem erlebnisreichen Vormittag im CVJM-Haus verbrachten, nicht fehlen.

Dort gab es neben einer leckeren Pizza auch die Möglichkeit zum Spielen und Ausruhen, bevor die Mädchen und Jungen erneut zu weiteren interessanten Betrieben, Firmen und öffentlichen Einrichtungen aufbrachen. Ziel waren am Nachmittag unter anderem das Ballettstudio Glasow, die Rathaus-Apotheke, das Theater, das Wehringhauser Wildgehege und der Zirkus Quamboni.