Hagen.
Denn was das Geld angeht, herrscht Tristesse: Bei 815 Millionen Euro liegt aktuell der Kassenkreditbedarf. „Damit”, so Kämmerer Christoph Gerbersmann, haben wir erstmals die 800-Millionen-Marke überschritten.” Und daran werde sich absehbar nichts (zumindest im positiven Sinne) ändern. Denn der Haushaltsplanentwurf für 2009 sieht ein Defizit in Höhe von rund 129 Millionen Euro vor, das sich im Jahr 2010 auf 106,9 Millionen, in 2011 auf 101,9 Millionen und in 2012 auf 95,6 Millionen Euro reduzieren soll. Demnach erhöht sich der Kassenkreditbedarf der Stadt nach den Kalkulationen der Kämmerei von 939,4 Millionen Euro Ende 2009 auf 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2012.
Daran wird auch die Tatsache nichts ändern, das man an zusätzlichen Kosten durch die Sicherung von Funden von Christi Geburt bis Mittelalter im Gewerbegebiet Herbeck maximal mit Kosten in Höhe von 500 000 Euro rechnet. Und das auch nur, wenn man die 65 000 Quadratmeter Fläche komplett Umgraben muss. Ehemals war von einer Million Euro die Rede.
Die Reduzierung ist Ergebnis eines weiteren Treffens von Vertretern der Wirtschaftsförderung, des städtischen Denkmalamtes und Experten des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe. Demnach solle, so Christine Grebe, zuständig für Liegenschaften, zunächst eine Grobeinschätzung der Fundlandschaft vorgenommen werden. Danach sollen Grundstücke (eventuell auch das gesamte Areal für den Neubau einer Justizvollzugsanstalt) vermarktet werden.
„Die Stadt übernimmt dann die Mehrkosten, die durch die Sicherung der Funde entstehen”, so Grebe, „Kosten für Erdbauarbeiten entstehen den Erwerbern ohnehin. Grabungsexperten sind vor Ort.” Dadurch, dass einzelne Bauabschnitte schon nach relativ kurzer Zeit freigegeben werden können, hält sich auch der zeitliche Verzug durch die archäologischen Arbeiten in Grenzen. Zunächst fürchtete man über ein Jahr zu verlieren.