Die Nerven liegen blank. Für Musiker Tim Neuhaus, der am Sonntag seine erste Deutschlandtour startet, steigt die Anspannung ins Unermessliche. Der gebürtige Hagener hat einen Fuß in die Tür der dichten Musikwelt gesetzt, und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.

Für Tim Neuhaus scheint ein Traum in Erfüllung gegangen zu sein: Als Schlagzeuger für die „Blue-Man-Group” in Berlin machte er den Sprung zum professionellen Musiker. Nun kommt sein neues Album auf den Markt, und die erste Deutschland-Tour steht vor der Tür. Selbst in einem Kinofilm, „Evet, ich will” von Sinan Akkus, wird Tims Musik im Herbst zu hören sein.

Nach seinem Abitur an der Hildegardis-Schule begannen die ersten Schritte in Richtung Musikmarkt. Tim machte sein Hobby durch ein Jazz-Studium an der Weimarer Hochschule Franz List buchstäblich zum Beruf. „Schlagzeug-Spielen war mein Schwerpunkt im Studium und ist eine Leidenschaft geblieben”, sagt der 30-jährige Künstler.

Aber Schlagzeugspielen ist nicht Tims einziges Talent. Der „Multi-Instrumentalist”, wie er sich selbst gern bezeichnet, meistert von Gesang über Gitarre und Bass bis hin zum Piano fast alles.

Ab 2001 nimmt Tims Karriere einen immer gefestigteren Kurs. Als Bandmitglied vom Thüringer Sänger „Clueso” ist er sogar an der Produktion von dessen zweitem Album „Gute Musik” beteiligt. Auch heute noch habe Tim regen Kontakt zu seinem Freund und stehe hin und wieder als Gast-Drummer mit ihm auf der Bühne. „Aber es war Zeit für einen Tapetenwechsel. Es musste etwas passieren”, begründet Tim seinen Umzug nach Berlin 2004 und seinen Beitritt zur „Blue-Man-Group”.

Berlin gab Tim den Startschuss für seine eigenen Projekte. „Ich hatte das Bedürfnis, Songs zu schreiben und daran zu wachsen”, bemerkt er ehrgeizig. Während er mit Klavier und Gitarre seine Songs umsetzt, beginnt sich eine Band um ihn herum zu gruppieren, alles Kollegen aus dem Blue-Man-Group-Team. In Berlin hat sich „Tim Neuhaus und Band” bereits als kleiner, gern gesehener Act in Bars etabliert. Nun will Tim mit seiner Tour auch den Rest Deutschlands erorbern, allerdings ohne Band. „Die Agentur, die mich gebucht hat, wollte eine Solo-Tour, nur Gitarre und Tim”, erzählt der Künstler fröhlich, doch wirkt er plötzlich etwas bedrückt. „Die Songs sind eigentlich keine Solo-Nummern. Das wird eine riesige Herausforderung.” Sein neues, bisher namenloses Album ist produziert von Jens Fischer Rodrian und wird in den nächsten Monaten erscheinen. „Abseits vom Mainstream” siedelt Tim seine Musik selbst an. Es sei persönliche, alternative Musik mit Indi-Anteil. „Ich mache Songs, die ich selbst gern hören würde.”

Tourdaten unter www.tim-neuhaus.de.