Hagen. .

Der „Gelbe Sack“ hat ausgedient, jetzt geht die „gelbe Tonne“ auch in Hagen an den Start.

In einer Beschlussvorlage für den Rat informiert die Verwaltung in den kommenden Wochen zunächst die Bezirksvertretungen über das Vorhaben, in seiner November-Sitzung wird dann der Rat abschließend beraten und abstimmen. Vorgesehen ist, dass die bislang für die Verkaufsverpackungen (Grüner Punkt) genutzten „Gelben Säcke“ zunächst in ausgewählten Stadtbezirken probeweise durch Tonnen ersetzt werden. Gleichzeitig wird der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) beauftragt, das Vorhaben in Verbindung mit der gesetzlich vorgesehenen Einführung einer Wertstoffsammlung umzusetzen. Ob damit bereits im kommenden Jahr begonnen werden kann, steht bislang noch nicht fest.

„Wir müssen auch in Hagen handeln, weil die Novellierung des Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetzes wahrscheinlich im Oktober vom Bundestag verabschiedet wird. Damit treten die neuen Regelungen in Kraft“, erläuterte HEB-Pressesprecherin Jacqueline Jagusch. Das Gesetz sieht unter anderem die Einführung einer Wertstofftonne und einer Biotonne bis zum Jahr 2015 vor. Details sind noch nicht bekannt, fest steht aber, dass in die „Gelben Tonnen“ dann nicht mehr nur Leichtverpackungen geworfen werden dürfen, sondern auch „stoffgleiche Nichtverpackungen“. „Das bedeutet, dass die ausgediente Quietscheente aus Plastik ebenso in die Tonne darf wie eine kaputte Plastikschüssel.“

Was genau in die Tonne gehört, steht nicht fest

Ob dann auch Elektrokleingeräte und weitere Wertstoffe in diese Tonne gehören, steht noch nicht fest. „Da gilt es noch, rechtliche Fragen zu klären“, so Jacqueline Jagusch. In Dortmund und Bochum liefen zurzeit entsprechende Pilotprojekte.

Die bislang genutzten Säcke würden das dann erheblich höhere Gewicht des Inhaltes nicht verkraften. Mit höheren Kosten, so die Sprecherin, hätten die Bürger mit der Einführung der „Gelben Wertstofftonne“ aber nicht zu rechen.

Standortfrage ist ein Problem für die Bürger

Nicht ganz einfach dürfte für viele Nutzer die Standortfrage sein. Das gelte in erster Linie im Stadtzentrum und in zentrumsnahen Lagen. „Deshalb werden wir, wie auch bei der Blauen Tonne, zunächst die Außenbezirke umstellen.“ Die Sprecherin rechnet aber nicht damit, dass in Hagen auch noch die Biotonne flächendeckend eingeführt wird. „Das würde die Abfallgebühren unnötig in die Höhe treiben. Wir müssten spezielle Fahrzeuge und Behälter anschaffen und noch mehr Touren fahren.“ Darüber hinaus würde Müll, der im Müllkraftwerk in Fernwärme umgewandelt wird, fehlen.

Keinen Sinn sieht die Verwaltung in der Einführung einer Gebühr für die blaue Papiertonne. Ein Vorschlag, der im Rahmen der Diskussion über die hohe Verschuldung der Stadt aus der Bürgerschaft kam. „Es wäre mehr als wahrscheinlich, dass nicht nur keine weiteren Behälter mehr bestellt würden, sondern im Gegenteil mit zahlreichen Abmeldungen der blauen Tonne zu rechnen ist“, heißt es in der Ratsvorlage. Die Folge wäre eine verstärkte Nutzung der Container und die damit verbundene Verschmutzung der Standorte.