Hagen. .

Karibik-Flair bei Nieselregen auf matschigem Rasen - schwer vorstellbar? Aber nicht, wenn Gentleman auf die Bühne springt, ab der ersten Sekunde voll da ist und Reggae vom Feinsten serviert.

Und da trotzten die 3000 Seegeflüster-Besucher, die am Freitagabend ins Hengsteybad gepilgert waren, auch gern dem Regen, tanzten mit und schwangen die Arme. Der 37-Jährige gab sein letztes Konzert im Rahmen seiner Europa-Tournee. Doch bis er - begleitet von seiner Band „Evolution“ - zum Mikro griff, musste Tilmann Otto, wie der Musiker im wahren Leben heißt, Nerven beweisen, stand er doch bis kurz vor seinem Auftritt im Stau. „Tilmann lebt mit seiner Familie in Köln und hat wohl nicht bedacht, dass freitags viel Verkehr ist“, schmunzelten Christine und Ulli Otto am Rande der Bühne. Die Eltern des „Temperamentsbündels, das früher ein kleines Ungeheuer war“ (so bezeichnen sie ihren Sohn, der heute Jamaika seine zweite Heimat nennt, liebevoll), waren sichtlich stolz auf den Erfolg ihres Sprösslings. „Wenn ein Junge die Schule schmeißt und dann doch Karriere macht, das ist doch toll, oder?“

Gute-Laune-Reggae-Musik

„Einfach toll“ fand auch das Publikum das Konzert des unaffektierten Sängers, der entspannte Gute-Laune-Reggae-Musik, teilweise mit Rap-Touch, locker ‘rüberbrachte.

Seegeflüster I

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Weitaus „sperriger“ wurde von zahlreichen Gästen hingegen der Auftritt der Soul-Sängerin Cassandra Steen bewertet. Die Songs, die die 31-Jährige bot, erinnerten eher an sanfte Lounge-Klänge als an mitreißende Festival-Musik.

Soul-Lady müde

Ob es daran lag, dass sich die Sängerin für ihren nächsten Auftritt nur wenige Stunden später in Berlin schonen wollte? Stimmlich zeigte sich die Soul-Lady jedenfalls nicht von ihrer stärksten Seite - kein Wunder also, dass das Publikum nicht so recht wach werden wollte. Und dann noch der Regen . . .

Doch „Gentleman“ machte dann alles wieder gut.