Was hält die Liegewiese im Freibad Hengstey nach einem Regentag aus, wenn sie von rund 6000 Füßen getreten wird? Beim Seegeflüster kommt das in erster Linie auf die Musik an, die den Konzertbesuchern in die Beine geht oder eben nicht.
Dass die ersten Reihen vor der Bühne gleich bei den rockigen Klängen der Hagener Vorband Mayo 3 ihr sattes Grün verloren, dafür sorgten die jugendlichen Fans mit mehr oder weniger wilden Tänzen. Und auch die Jungs von Jimix aus Köln brachten soviel heißen Rhythmus auf die riesige Bühne, dass sich die um 19 Uhr noch verloren wirkende Gästeschar beim 1. Seegeflüster-Abend des Wochenendes in Bewegung setzte – natürlich zum Nachteil des Rasens, der sich immer mehr in Matsche verwandelte.
Als sich Jimix mit „Where have you gone?“ verabschiedet, ist das Badgelände gut gefüllt und die Spannung steigt. Werden Cassandra Steen und ihre Band für noch mehr Stimmung sorgen?
Auf jeden Fall hat die Sängerin mit ihrem Stück „Stadt“ bewirkt, das ihre Zuhörer Großbaustellen gut finden. Doch die „Damenwahl“ kommt eher rasenschonend daher, auch wenn gleich beim ersten Stück die Feuerzeuge und die Fingerlämpchen, die Enervie-Mitarbeiter im Eingangsbereich verteilten, brennen.
Seegeflüster I
1/28
Zwei Backgroundsänger und drei Musiker sorgen zwar für einen wunderbaren Soundteppich in der für die Jahreszeit recht lauen Nacht, doch rechte Stimmung will auch bei „Und darum leben wir“ oder „Gib mir mehr“ nicht aufkommen. Als Cassandra dann auch noch die Zeile „denn es gießt in Strömen“ ins Mikro haucht, fängt es wie auf Kommando tatsächlich an zu regnen und hört erst wieder auf, als sie sich mit ihrem Hit „Stadt“ als Zugabe verabschiedet. Es war schön, es war schmusig und dabei schmuddelig. Da passte es hervorragend, dass vom Festival-Sponsor Sparda-Bank Erdnüsse gereicht wurden.
„War ja auch nur eine Vorgruppe“, tröstete Dieter seine Freundin Lisa, die unter einem Baum stehen und extra aus Bochum gekommen sind. Und zwar für „Gentleman“, seinen unverwechselbaren Reggae-Sound und um dem Rasen des Hengsteysee-Bades den Rest zugeben. Denn wie man seine Beine, den Körper und natürlich seine Stimme bei karibischen Klängen einsetzt, das machte der sympathische Sänger seinen Fangemeinde – unter die sich auch seine Eltern gemischt hatten – auf der Bühne eindrucksvoll vor. „Das macht Spaß mit Euch“, ließ er die Partygäste wissen, die es ab 22 Uhr so richtig krachen ließen – ein Ende war so schnell nicht absehbar.
Heute gastieren „Sunrise Avenue“ und „Juli“ in Hengstey. Das Konzert ist seit langem ausverkauft.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.