Hagen. .

Es ist zwar die vierte Auflage, dennoch feiert das Handyfilm-Festival clip:2 dieses Jahr Premiere. Erstmals sind Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz NRW aufgerufen, sich mit Beiträgen zum Thema „Wir sind die Anderen“ zu beteiligen.

Möglich wurde die Erweiterung des Einzugsgebietes durch das zusätzliche Engagement des NRW-Kultursekretariats und des Kulturbüros der Stadt Hagen. „Dieses Festival ist in Hagen gut eingeführt und hat erprobte Strukturen“, sagt Rita Viehoff vom Kulturbüro. „Es passt außerdem genau zu dem, was die Medienpolitik möchte: neue Medienkunst als Thema aufgreifen.“ Bei allem künstlerischen Anspruch und kreativer Experimentierfreudigkeit der Teilnehmer zwischen 13 und 27 Jahren stand und steht noch immer ein pädagogischer Ansatz hinter dem Festival.

Die Idee zu diesem Wettbewerb entstand im Jahr 2008. Damals wollten Träger der Jugendarbeit einen Gegenpol zum Handymissbrauch setzen. „Happy Slapping, also das Filmen von Gewalt oder Erniedrigung inklusive anschließender Veröffentlichung über andere Handys oder das Internet, war ein echtes Problem auf den Schulhöfen. Und durch die sozialen Netzwerke wie Facebook oder SchülerVZ hat es sich sogar noch verschärft“, sagt Dirk Hannusch, Mitorganisator vom Jugendamt. Das Festival wollte andere Einsatzmöglichkeiten von modernen Mobiltelefonen aufzeigen. Der Erfolg gibt dem Ansatz recht: Bei den bisherigen drei Runden entstanden rund hundert Handyfilme von Jugendlichen, die sich kreativ, pfiffig oder kritisch mit dem jeweiligen Festivalthema auseinandersetzten. „Das Festival ist für alle Jugendlichen interessant, unabhängig vom Bildungsstand.“ Da ist sich Bernhard Kühmel vom Rahel-Varnhagen-Kolleg sicher. Denn: „Jeder hat Alltagskompetenzen, die er einbringen kann und dazu kann er handwerkliches Lernen und sensibilisiert sich für Kreatives und Ästhetisches.“

Da Happy Slapping oder Cyber Mobbing natürlich kein speziell Hagener Phänomen ist, bot sich der Schritt hinaus ins komplette Bundesland geradezu an. Um diesem erweiterten Einzugsgebiet Rechnung zu tragen,wird in diesem Jahr erstmals ein Festivalbüro eingerichtet. Dort soll Seranie Wegener als zentrale Ansprechpartnerin fungieren, die im Laufe des Bewerbungszeitraumes vom 7. September bis zum 11. November auch die Beiträge persönlich oder postalisch entgegennehmen wird.

Das Filmfest mit der Prämierung der besten Beiträge sowie der Vergabe des Publikumspreises der Westfälischen Rundschau wird am 3. Dezember im Emil-Schumacher-Museum stattfinden.

Clip:2


Beim Hagener Handyfilm-Festival clip:2 werden die Beiträge in zwei Altersgruppen bewertet: 13 bis 16 Jahre sowie 17 bis 27 Jahre.

Der Bewerbungszeitraum beginnt am 7. September und endet am 11. November.

Die Filme dürfen nicht länger als zwei Minuten sein und müssen das Thema „Wir sind die Anderen“ behandeln.

Der Förderverein des Rahel-Varnhagen-Kollegs stiftet 700 € Preisgeld, der Jugendrat Mitte 300 € und die Schülervertretung des Christian-Rohlfs-Gymnasiums weitere 100 €. Dazu kommt der Publikumspreis der Westfälischen Rundschau sowie Sachpreise.

Weitere Infos gibt es im Internet:
www.clip2-filmfestival.de

Einsendungen: clip:2, c/o Evangelische Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen (eSW), Ergster Weg 59, 58093 Hagen.