Hagen.

„Dem Theater geht es aus künstlerischer Sicht gut, doch gut gehen lassen können wir es uns nicht“, betonte Intendant Norbert Hilchenbach auf der Ensemblebegrüßung.

Die spielfreie Zeit hat ein Ende - das Theatervolk - darunter auch neu verpflichtete Künstler und Mitarbeiter - nahm ­gestern den Musentempel wieder in Beschlag.

„Zur ganz besonderen Spielzeit erstrahlt das Haus nun auch von außen“, lobte Oberbürgermeister Jörg Dehm das Voranschreiten der Fassadensanierung; die Verschönerung wird durch die Eine-Million-Euro-Spende der Sparkasse möglich. Doch trotz Vorfreude auf die Jubiläumsspielzeit „100 Jahre Theater Hagen“ äußerte sich Dehm auch realistisch: „Nach den Feierwochen werden uns die alten Diskussionen ums Geld wieder einholen.“ Doch man werde, versicherte der OB, gemeinsam mit Politik und engagierten Bürgern für die Zukunft des Theaters kämpfen.

30.000 Euro Spende vom Theaterförderverein

Gleiches versprach auch Helga Feyerabend, 2. Vorsitzende des Theaterfördervereins. Charmant wünschte sie den neuen Mitgliedern, dass sie gut in die Theaterfamilie integriert würden und unterstrich: „Heute ist der Tag des Ensembles.“ Zum Jubiläum habe sich der Theaterförderverein zur größten Einzelspende in der Geschichte des Vereins hinreißen lassen, „wir unterstützen die Festivitäten mit 30.000 Euro“. Konkret fließt die Summe in das Theaterzelt, das einige Tage im Oktober auf dem Vorplatz aufgestellt wird und als Treffpunkt für alle Bürger dienen soll, außerdem wird damit ein USB-Stick, der Interviews und einen virtuellen Rundgang durchs Theater enthält, finanziert.

Norbert Hilchenbach, seit vier Jahren Intendant in Hagen, kritisierte die permanente Spardebatte, die das Publikum verunsichern würde, gab zu bedenken, dass eklatante Kürzungen im Theaterbereich kaum beim Abbau des Hagener Schuldenbergs helfen könnten und appellierte an eine ausreichende finanzielle Ausstattung seines Hauses seitens der Stadt. „Mein Geburtstagswunsch ist einfach: Der Lebensquell Theater soll in den kommenden Jahren unverändert weitersprudeln.“

Rote Rosen für Neuankömmllinge

Rote Rosen vom Intendanten und vom Generalmusikdirektor Florian Ludwig gab’s dann für die „Neuankömmlinge“: Drei Sopranistinnen sind neu im Ensemble - Jaclyn Bermudez, Maria Klier und Stefanie Smits, ferner wurden eine neue Tänzerin (Lara Lioi) sowie zwei neue Tänzer (Peter Matkaicsek und Huy Tien Tran) begrüßt. Und auch im Chor, in Abteilungen hinter den Kulissen sowie in der Verwaltung gibt’s seit gestern einige neue Gesichter.

Außerdem wurden die Jubilare Arletta Walcewski (25 Jahre am Stadttheater) und Lucyna Sochanski (seit 30 Jahren dabei) geehrt sowie Hedwig Malcher (die Dame war bei­nahe 31 Jahre als Ankleiderin hinter der Bühne tätig) in den Ruhestand verabschiedet.