Hagen. . „Wir haben uns in allen Bereichen auf die Energiewende eingestellt“, betont HEB-Geschäftsführer Werner König. „So haben wir den Kraftstoffverbrauch unseres Fuhrparks in den vergangenen zwei Jahren um fünf Prozent reduziert. Und das trotz der Einführung der Papiertonne und der damit verbundenen zusätzlichen Fahrten.“
Auf diesen Erfolgen ausruhen kann sich der Hagener Entsorgungsbetrieb dennoch nicht. Denn bis 2015 soll eine Biotonne eingeführt werden. Demnächst müssen dann bis zu vier Tonnen pro Haus geleert werden. Und das zumeist wöchentlich. „Die Bebauung in Hagen lässt einen anderen Intervall nicht zu“, so König.
Lediglich im Volmetal oder in Holthausen werden die Tonnen zweiwöchentlich geleert. Wegen der zusätzlichen Fahrten durch die Biotonne gibt es nun erste Überlegungen, nach Vorbild der Hagener Straßenbahn AG ebenfalls auf Hybridfahrzeuge umzusteigen. Erdgasbetriebene Müllwagen, wie sie etwa in Gelsenkirchen eingesetzt werden, bieten sich in Hagen der topographischen Verhältnisse wegen nicht an.
Ein weiteres Betätigungsfeld im energetischen Bereich ist die Müllverbrennungsanlage (MVA), die zurzeit 365 Tage im Jahr in Betrieb ist. Die Anlage produziert durch Verbrennen von Abfall Dampf mit einer Temperatur von 197 Grad und einem Druck von 14,5 bar. Dieser Dampf wird im Winter nahezu komplett in die Fernwärmesysteme eingespeist, im Sommer hingegen herrscht ein Dampfüberschuss. Durch einige Um- und Erweiterungsbauten soll dieser Dampf künftig zur Stromproduktion verwendet werden. Nach den bisherigen Planungen kann mit der neuen Turbine eine Jahresleistung von bis zu 17 000 Megawattstunden erzeugt werden. „So können wir den von Mark E zugekauften Fremdstrom zu 90 Prozent durch eigenen ersetzen“, so König.
Allerdings ließe sich die Turbine, die sich der HEB neun Millionen Euro kosten lassen möchte und die ab 2012 gebaut und ab 2013 betrieben werden soll, auch dann noch wirtschaftlich betreiben, wenn ab 2020 nur noch Hagener Abfall verbrannt würde. „Bis 2017 läuft unser Entsorgungsvertrag noch mit Dortmund, der Kontrakt mit Siegen-Wittgenstein gilt sogar bis 2020“, betont König. Allerdings habe die Produktion von Fernwärme grundsätzlich Vorrang. Schließlich sei Helfe, aber auch das Westfalenbad, die Ischelandhalle und das THG von dieser Fernwärme abhängig. Zudem liefert die Müllverbrennungsanlage Prozessdampf für die Firma Behrendsen, ehemals Edelweiß.