Regensicher, sonnenfest, steht wie ‘ne Eins, besteht aus verrottendem Material und man kann lustige Flaschenhalter anbringen. Mit diesen Worten bewirbt der Rote Stern Wehringhausen seine neueste Idee. Konkret geht es um zwei Unterstände auf dem Sportplatz Waldlust, die den Ersatzspielern bei schlechtem Wetter das harte Los der Bank erträglicher machen sollen und den Zuschauern Unterschlupf bieten können. Finanziert ist dieses Projekt bereits mit freundlicher Unterstützung der Bezirksvertretung Mitte, die vereinseigene Baugruppe steht in den Startlöchern. Wann die Arbeiten beginnen können, steht allerdings noch in den Sternen.

Denn gleichwohl Oberbürgermeister Jörg Dehm in Zeiten der kommunalen Sparzwänge auf das Ehrenamt setzt und Eigeninitiative der Bürger einfordert, hakt es in der Realität gewaltig. Erinnert sei nur an den erfolglosen Vorstoß der SpVg Hagen 1911, auf eigene Kosten Duschcontainer am Loheplatz zu installieren. Eine gute Idee – ganz im Sinne der Aktiven -- die allerdings an den Einwänden der Stadtverwaltung scheiterte.

Und auch der Rote Stern ist in die Mühlen eines städtischen Genehmigungsverfahren geraten. Immerhin sieht die Stadt laut Sprecher Karsten-Thilo Raab „ein berechtigtes Anliegen“, das allerdings keineswegs ohne generalstabsmäßiges Verfahren umgesetzt werden kann. Die einfachste Variante wäre es sicherlich, zwei handelsübliche Carports an den Seitenlinien zu errichten. Diese allerdings seien „von der ganzen Art her“ nicht für derlei Einsatz gedacht und daher nicht genehmigungsfähig. Schließlich wolle die Stadt keinen optischen Wildwuchs auf seinen Sportplätzen.

Verständlich. Immerhin verrotten schon einige Sportplätze, weil schlicht die Mittel zur ordentlichen Instandhaltung fehlen. Die betroffenen Vereine helfen sich nach Kräften durch Improvisation. Meist ohne großes Murren. Der Rote Stern muss und wird sich gedulden. Dass auf städtischem Gelände nicht einfach drauflosgebaut werden kann, ist auch bis Wehringhausen vorgedrungen. Darum geht es auch nicht. Vielmehr stößt auf, dass unterschwellig das Gefühl entsteht, es werde eher nach Problemen gesucht als nach Lösungswegen.

Immerhin ist der Prozess in Gang gekommen. Nach dem Ortstermin des Service-Zentrums Sport auf der Waldlust muss nun eine dezidierte Planung eingereicht werden. Die Forstbehörde und die Untere Landschaftsbehörde werden eingeschaltet. Wenn es am Ende dieses Verfahrens grünes Licht geben sollte, können die Arbeiten hoffentlich noch vor Wintereinbruch beginnen.

Das alles folgt sicher irgendwelchen bürokratischen Notwendigkeiten. Für künftige Eigeninitiativen dürfte ein solches Vorgehen allerdings eher abschreckend als motivierend sein. Bleibt zu hoffen, dass der Wehringhauser Initiative die Genehmigung möglichst bald erteilt wird. Gespannt sein darf man, wer sich dann auf den Einweihungsfotos von offizieller Seite ablichten und feiern lassen wird.