Hohenlimburg. .
Jakobskreuzkraut oder Jakobsgreiskraut – eine hochgiftige Pflanze, bei der Vorsicht geboten ist. Eine Leserin informierte unsere Zeitung über eine starke Wucherung dieses Gewächses im Neubaugebiet zwischen Steltenbergstraße und Saatland.
Jakobskreuzkraut besteht im ersten Jahr ausschließlich aus etwa 20 Zentimeter langen Grundblättern. Die typischen gelben Blütenköpfchen entwickeln sie erst im zweiten Jahr. Die Pflanze erreicht Höhen von etwa 30 Zentimeter bis zu einem Meter.
Auf einem Rundgang durch die Wälder am Schloss wies Ralf Blauscheck, Leiter der Biologischen Station in Hagen, bereits darauf hin, dass sich die Pflanze im Hagener Bereich stark vermehrt.
„Grundsätzlich ist sie hochgiftig und auch für den Menschen schädlich“, so Ralf Blauscheck in einer schriftlichen Stellungnahme. „Dies trifft allerdings nur für den Verzehr der Pflanze (Blätter) zu. Da aber kaum jemand irgendwelche Pflanzen isst, ist hier zumindest für den Menschen fast keine Gefahr gegeben.“
Pflanzenart wird nicht
gerne gesehen
In der Vergangenheit hat es allerdings schon einmal eine Rückrufaktion für Rucola-Salat gegeben, in dem Blätter des Jakobskreuzkrautes gefunden wurden. Die Blätter gleichen sich stark.
Diese Pflanzenart wird von Landwirten und Pferdehaltern nicht gerne gesehen, da alle ihre Teile auf Grund der enthaltenen leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide giftig sind. Für Weidevieh ist eine hohe Giftigkeit gegeben, da sich die Stoffe in der Leber anreichern und Pferde, Rinder und Schafe bei dem Verzehr im schlimmsten Fall auch verenden können. Aufgrund der hohen Schadstoff-Konzentration müssen Pferde schon mehr als 1000 bis 1500 große Pflanzen fressen, damit die zum Tode führende Dosis etwa erreicht würde. Bei Rindern wäre mehr als die doppelte Menge erforderlich.
Ralf Blauscheck: „Für den Menschen gibt es nahezu keine Gefährdung, wenn man sich der Pflanze gegenüber - wie auch zu den meisten anderen Dingen in der Natur - mit etwas Abstand und Vorsicht verhält. Panikmache ist hier absolut nicht angebracht.“
Schöne Pflanze
trotzdem Bereicherung
„Zudem ist die schöne Pflanze durchaus eine attraktive Bereicherung in unserer ohnehin stark verarmten Natur“, so Blauscheck weiter. Jakobskreuzkraut gehört in unsere heimische Flora und hat für zum Beispiel die Raupen des spezialisierten Jakobskreuzkrautbären existenzielle Bedeutung.