Eilpe. .
Das Förderprogramm „Stadtumbau West“ sollte einst der große Wurf für den Stadtteil Eilpe werden. Jetzt hagelt es Kritik.
Seit 2005 planen und konzipieren Stadtverwaltung, ein eigens eingestellter Quartiersmanager sowie diverse Arbeitskreise eifrigst. Heftig ausgebremst wurden sie durch die Bezirksregierung in Arnsberg, die angesichts der finanziellen Schieflage im letzten Jahr noch unter Helmut Diegel (CDU) die Reißleine gezogen hatte. Jetzt wird die Politik langsam aber sicher ungeduldig.
„Große Sorge“
Es war in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl, als es selbst dem sonst so moderaten Bezirksbürgermeister Michael Dahme reichte. „Ich habe die große Sorge, dass hier Hoffnungen geweckt wurden, die sich nicht erfüllen lassen“, so der SPD-Politiker, der im Hauptberuf Pfarrer ist, „es ist viel Geld in Planung und Management geflossen - passiert ist für Eilpe aber wenig.“ Lediglich die Eisenbahnbrücke über der Eilper Straße sei aufwendig saniert worden. „Wenn wir am Ende ein neues Eingangstor zum Stadtteil, an dem man einen Unterschied zwischen vorher und nachher kaum erkennen kann, und eine kleine Fläche haben, die neu gestaltet wird, ist das herzlich wenig.“
Dabei spielte der Bezirksbürgermeister auf jenes Grundstück an der Eilper Straße an, von dem aus einst mit einer stolzen Fußgängerbrücke die sogenannte Wippermanninsel sowie das Tierheim-Gelände erschlossen werden sollten. Architekturbüros hatten in einem Wettbewerb um den schönsten Bau gestritten. Eine Jury hatte getagt und entschieden. Alles schien auf gutem Weg - bis die Kommunalaufsicht einschritt.
150.000 Euro für Brachfläche
Nun hat die Stadt ein Grundstück zwischen zwei Mehrfamilienhäusern erworben, dessen eigentlicher Zweck es sein sollte, als Brückenkopf zu dienen. Immerhin 150 000 Euro stehen jetzt für eine Gestaltung zur Verfügung.
Aber nicht nur Klaus Beyer, Fraktionssprecher der CDU, fürchtet, dass das rund 640 Quadratmeter große Grundstück als Aufenthaltsort von den falschen Leuten genutzt wird. „Das schafft mehr Probleme, als dass es nutzt. Hier so viel Geld auszugeben, macht keinen Sinn.“ Mitglieder seiner Fraktion sprachen sich für einen Verkauf der Fläche aus.
Auch für die SPD stehen Kosten und Nutzen in einem krassen Missverhältnis: „Für so ein kleines Plätzchen so einen Haufen Geld auszugeben, ist nicht zu rechtfertigen“, so Michael Dahme. „Die Mittel sollte man besser in den Bleichplatz investieren.“
Neugestaltung des Zentrums
Immerhin: Für die Neugestaltung des Eilper Zentrums (Sanierung des Platzes sowie der Eilper Straße) stehen insgesamt 390 000 Euro zur Verfügung. Problem allerdings: Die Veränderungen müssen mit Bedacht geplant werden. Sonst drohen laut Stadtverwaltung Rückforderungen von Fördergeldern, die bereits Anfang der 90er Jahre in diesem Bereich investiert worden waren. Zweckbindungsfrist: 25 Jahre.
Dem Stadtteil erhalten bleibt für ein weiteres Jahr Quartiersmanager Gerald Schäfer von einem Berliner Büro Namens „S.T.E.R.N. GmbH“ (Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung). Sein Vertrag wurde verlängert. Er, Mitarbeiter der Verwaltung sowie Mitglieder der Bezirksvertretung wollen im September in einem Workshop über den Fortgang des bislang so zähen Stadtumbaus in Eilpe beraten.