Hagen. Mit der Eröffnung der Rathaus-Galerie im Herbst 2014 soll die Rathausstraße zwischen Friedrich-Ebert-Platz und der Potthofstraße in einen Teil der Hagener Fußgängerzone verwandelt werden.
Einen entsprechenden politischen Vorstoß möchte Bezirksbürgermeister Jürgen Glaeser (CDU) nach der Sommerpause einfädeln.
„Wenn das Gedo-Projekt erst einmal seinen Betrieb aufnimmt, ist das gar nicht anders zu machen“, erinnert Glaeser mit Blick auf die Fußgänger daran, dass die neue Einkaufsmall nicht nur über einen repräsentativen Haupteingang direkt an der Platzecke sowie einen weiteren Zugang an der Mittelstraße verfügt, sondern die Kunden künftig auch von der Rathausstraße aus in Höhe des einstigen Stadtarchivs die etwa 70 Einzelhändler mit ihren insgesamt 1000 Meter langen Schaufensterfronten erreichen können.
Der verkehrspolitische Vorstoß richtet sich vor allem gegen die wilden Parker, die tagtäglich glauben, in diesem Abschnitt der Rathausstraße, der heute als verkehrsberuhigter Bereich (Spielstraße) ausgewiesen ist, halten zu dürfen. Oft bleiben diese Parker für kurze Erledigungen dort stehen oder kutschieren ihre Mitfahrer zum Bummeln bis kurz vor die Volme-Galerie. „Mit dieser Unsitte muss es ein Ende haben“, fürchtet der Bürgermeister für den Stadtbezirk Mitte um die Sicherheit der Flanierenden. Lediglich die Zweirad-Abstellplätze, deren Kapazitäten in den nächsten Wochen noch verdoppelt werden, sollen selbstverständlich erreichbar bleiben. Auch die Taxi-Plätze entlang des Altbaus des Rathauses bleiben unangetastet. Allerdings dürfen die Miet-Chauffeure weiterhin nicht über den Ebert-Platz herausfahren.
Reichlich Stellplatz-Altnernativen
Für die etwa 25 Dauermieter und Anwohner, die den Parkplatz neben dem Stadtarchiv auch künftig nutzen, möchte Glaeser Ausnahmegenehmigungen gewähren. Eine ähnliche Lösung hat sich bei den Stellflächen hinter C&A, die nur über den Adolf-Nassau-Platz hinweg zu erreichen sind, bereits bewährt. „Das sind Verkehrsfrequenzen, die kann dieser Abschnitt noch verkraften“, setzt er auf die vernunftgesteuerte Fahrweise dieser wenigen Anlieger. „Wichtig ist vor allem, dass wir durch die Erweiterung der Fußgängerzone eine klare Rechtslage schaffen und damit diesem willkürlichen Parkwildwuchs endlich eindämmen.“ Stellplatz-Alternativen wird es mit der Eröffnung der Rathaus-Galerie reichlich geben, denn das 107-Millionen-Euro-Objekt verfügt über 400 Tiefgaragen-Plätze – allerdings gegen eine entsprechende Parkgebühr, versteht sich.
Eine Umstellung wird es zudem für die Lieferfahrten an der städtischen Ladezone an der Rathausstraße geben. Hier wird sich die Verwaltung organisatorisch auf die gleichen Einschränkungen bis 9.30 Uhr einstellen müssen, die auch für die übrigen Hagener Einzelhändler entlang der Fußgängerzone schon seit Jahren gelten. Im September will die Bezirksvertretung Mitte die erforderlichen Beschlüsse in Richtung Stadtentwicklungsausschuss und Rat weiterleiten. „Ich hoffe auf breite Mehrheiten“, appelliert Glaeser an die übrigen Fraktionen, die Ausweitung der Fußgängerzone mitzutragen.