Hagen. .

Dicke Luft im Vorfeld des Springefestes: Getränkegroßhandel Schneider klagt gegen die Stadt Hagen auf Einhaltung des Vier-Jahres-Vertrages. Am Dienstag treffen sich die Kontrahenten vor dem Hagener Landgericht.

Die Fronten sind verhärtet, obwohl im Grunde alle Beteiligten - so scheint es - dasselbe wollen: ein dreitägiges Familienfest Ende August, offen für alle, umsonst und draußen.

Alleinige Verantwortung

Zum Hintergrund: Vor ein paar Jahren stand die Durchführung des Springefestes auf der Kippe. Bier Schneider erklärte sich 2009 bereit, als Veranstalter einzuspringen. Geschäftsführer Wolfgang Schneider: „Der damalige Oberbürgermeister Demnitz kam auf mich zu und bat um Unterstützung; die Stadt ­Hagen hat mir dann den Vier-Jahres-Kontrakt vorgelegt, der beinhaltet, dass Bier Schneider als Veranstalter des Festes für die operative Abwicklung zuständig ist und die Stadt Hagen bei z.B. Ämtergängen behilflich ist. Unsere Firma hat die alleinige Verantwortung, das volle Risiko und alle entstandenen Kosten getragen“, unterstreicht Wolfgang Schneider. 2009 und 2010 (da wurde die Springe umzäunt und am Hauptveranstaltungsabend Eintritt erhoben) ging das Fest unter Schneiders Regie über die Bühne und sollte - so Schneiders Wunsch - auch 2011 und 2012 unter gleichen Voraussetzungen stattfinden. „Allerdings wie früher wieder ohne Zaun“, räumt Wolfgang Schneider ein. Und weiter: „Doch vor ein paar Wochen hat die Hagen-Agentur, die jetzt als Mit-Veranstalter agiert, den Vertrag ohne ­Begründung gekündigt.“

OB Dehm als Vermittler

Seit April habe man mehrfach versucht, mit Herrn Schneider klärende Gespräche bezüglich der Durchführung des Festes zu führen, doch ohne Einigung. Sogar Oberbürgermeister Dehm habe sich als Vermittler eingeschaltet, „doch ohne Erfolg“, bewertet Gerhard Schießer, Geschäftsführer der Hagen-Agentur, die Lage ganz anders. Anfang Juni habe die Hagen-Agentur dann den Vertrag gekündigt. Da die Finanzierung der Veranstaltung auch über Werbepartnerschaften läuft, befürchtet die Hagen-Agentur laut Informationen unserer Zeitung Probleme zwischen dem Getränkegroßhändler und Brauereien aus der Region. „Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren“, hält sich Schießer bei weiteren Fragen bedeckt.

Ähnlich wie Stadtsprecher Thomas Bleicher: „Die Stadt Hagen äußert sich zu dem Vorgang nicht.“

Imageverlust

Wolfgang Schneider sieht sich als einer der ­Väter des Springefestes, das 1999 erstmals an den Start ging und spricht vom Imageverlust für seine Firma. „Das gesamte Equipment steht für das Fest Ende August bereit, außerdem haben wir eine Künstleragentur, die Bands verpflichtet hat, beauftragt.“