Hagen.

Das Spektrum ist breit: ­Malerei, Objekte und Neue Medien/ Fotografie werden ausgestellt, die Themen Mensch, Natur und Raum behandelt, und 42 Künstlern wird die Möglichkeit gegeben, ihre Werke zu präsentieren. Alle Kreativen leben oder arbeiten in Hagen.

Von einem in strahlendem Blau gehaltenen, abstrakten Großformat in Mischtechnik werden die Besucher, die am Samstag um 16 Uhr zur Ausstellungseröffnung ins Karl-Ernst-Osthaus-Museum kommen, künstlerisch begrüßt, um dann auf fesselnde Fotografien von Nuri Irak zu stoßen. Auf Holzobjekte mit intensiver Maserung von Karl-Friedrich Fritzsche trifft man dann in der Neuen Galerie, ebenso wie auf „Ur“-Sachen aus Zellulose von Gabriele Schulz.

Großzügige Hängung

Alle „paar Meter“ ein anderer Künstler, wechselnde Materialien, unterschiedliche Themen. „86 Werke von 42 Künstlern - die Komposition zusammenzustellen, war nicht leicht“, unterstreicht Christine Kracht, die die Ausstellung „Hagener Künstler 2011“ koordiniert hat. Und Tayfun Belgin, der als Direktor des Osthaus-Museums auch einen Platz in der Jury besetzte, ergänzt: „Uns lagen 336 Werke von 117 Bewerbern aus der Region vor. Wir haben also nur etwa ein Viertel der eingesandten Arbeiten ausgewählt, die hier bis Ende August zu sehen sein werden. Aber die Werke müssen atmen - daher die großzügige Hängung.“

Die luftige Präsentation der Bilder und Objekte zahlt sich aus, lässt Platz „zum Wirken“. „Schließlich dekorieren wir nicht, das ist nicht unser Museumsprinzip“, betont Belgin.

Die Ausstellung „Hagener Künstler“ hat Tradition. Im Zwei-Jahres-Rhythmus wurden bis zum Umbau des Karl-Ernst-Osthaus-Museums Hagener Schaffende aus dem Bereich Bildende Kunst aufgerufen, sich mit eigenen Werken zu beteiligen. Die letzte Ausstellung fand 2005 statt.

Schöne Würdigung

Julia Dettmann war jedes Mal dabei; diesmal zeigt die Künstlerin Foto-Designs aus Abfallprodukten, die zu ästhetisch-floralen Altpapier-Collagen mutieren. „Ich freu’ mich sehr, dass es nun wieder eine Ausstellung von Hagener Künstlern gibt. Das ist eine schöne Würdigung unserer Arbeit.“ Für Peter Dorn ist es hingegen eine Premiere, im Rahmen der Gruppen-Austellung seine modernen Landschaften in Öl auf Leinwand im Osthaus-Museum zu präsentieren. Der Mitgründer des Kunst- und Atelierhauses Hotel Danne räumt ein: „Man schwimmt doch sonst häufig im eigenen Teich.“

Parallel zu besagter Ausstellung läuft in der Oberen Galerie die Sonderausstellung „RappaPort - Objekt und Farbe“ in Erinnerung an den 2009 verstorbenen und hoch geschätzten Hagener Künstler Werner Rappaport (Rappa). 30 Werke aus den Jahren 1989 bis 2007 sind zu sehen, u.a. frühe, gegenständliche Lack-auf-Papier-Arbeiten, abstrakte Tusche-Arbeiten („Studien zu Freiheit und Glück“) und schlichte Holzschalen und Holzschnitte aus der Serie „Multiples“.