Hagen.

Nicht die für Schumacher so typischen abstrakten, farbintensiven Großformate bilden den Inhalt der neuen Ausstellung, sondern kleinformatige, in gedeckten Farben gehaltene und teils naturalistisch dargestellte Motive.

Die Kabinettausstellung - die zweite Sonderausstellung im Emil-Schumacher-Museum in diesem Jahr - trägt den Titel „Bäume - wie könnte ich mich der Natur entziehen“. 40 Bilder und Gouachen - vom Frühwerk Ende der 30er Jahre bis zum Spätwerk aus den 90ern - sind in der ersten Etage im Studio, wie das Kabinett, das für kleine Werkschauen vorgesehen ist, bezeichnet wird, zu sehen. „Das Motiv ,Baum’ wurde von meinem Vater immer wieder aufgegriffen. Er fühlte sich in der Natur zu Hause, bewegte sich häufig malerisch meditierend durch Hagen“, erinnert sich Ulrich Schumacher, Sohn des berühmten Hagener Malers. „Mein Vater ging oft mit meiner Mutter nachmittags spazieren und sog Motive aus der Natur auf.“

Augenerlebnis

Als „Augenerlebnis“ beschreibt Ulrich Schumacher jene Werke, die einen Baum oder verdorrtes Gestrüpp, lehmige Schollen, frische Triebe, einen blätterlosen Feigenbaum oder einen „knolligen“ Kaktus abbilden. „In dem wir naturalistische Werke meines Vaters zeigen, hoffen wir, neue, der abstrakten Kunst weniger zugetane Besucherschichten anzusprechen“, unterstreicht Schumacher.

Während ein Frühwerk (1939) Emil Schumachers eine naturalistische Waldlandschaft in dunklen Brauntönen zeigt, besticht der Linolschnitt „Schatten auf dem Eis“ , der den Hagener Stadtgarten abbildet, durch kaum erkennbare, beinahe abstrakte Figuren. Der 1986 entstandene Kaktus - eine Gouache in satten Grüntönen - spiegelt die spätere informelle Leidenschaft des Künstlers wider.

Bei der Vernissage am Sonntag um 11.30 Uhr gibt’s theatralische Leckerbissen vom Theater an der Volme, das im September eröffnet, ferner musikalische Beiträge.

Neue Reihe „Klassik und Jazz“

Übrigens: Der Förderverein des Emil-Schumacher-Museums sponsert die neue Donnerstags-Reihe „Klassik und Jazz“, die im Foyer des Kunstquartiers stattfindet. „Wir übernehmen das Honorar für die Musiker sowie weitere anfallende Kosten für bislang vier geplante Konzerte“, so Karl-Josef Steden. Den Auftakt bildet das Duo Casals, das am 30. Juni von 18 bis 20 Uhr „Musikalische Landschaftsbilder“ zu Gehör bringt. Felicitas Stephan spielt Violoncello, Wolfgang Lehmann Gitarre. „Gäste, die der Musik lauschen wollen, haben freien Eintritt. Nur wer im Vorfeld die Ausstellungen im Schumacher- und Osthaus-Museum besuchen will, muss regulären Museumseintritt zahlen“, so der Vereinsvorsitzende.