Haspe. .

Die Familie Pederzani hat ihr Unternehmen Europart an die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft Triton verkauft. „Wir wollen uns vollständig aus der Firma zurückziehen“, sagte Bernd Pederzani (67), jüngstes von fünf Geschwistern und von 1983 bis 2006 selbst Geschäftsführer des Unternehmens, nachdem er und die übrigen Gesellschafter die Vereinbarung über den Verkauf ihrer Anteile am vergangenen Donnerstag perfekt gemacht hatten.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Europart setzte zuletzt 400 Millionen Euro pro Jahr um, vornehmlich mit dem Handel von Nutzfahrzeugersatzteilen und Werkstattausrüstung. Auf diesem Gebiet ist die Hasper Firma der größte Anbieter in Europa und mit 1500 Mitarbeitern in 29 Ländern Weltmarktführer. Kunden sind neben Werkstätten und Speditionen auch Kommunen, Industrie und Handwerk. Die Kartellbehörden müssen dem Verkauf noch zustimmen, doch sobald deren Genehmigung vorliegt, wird der Besitzerwechsel vollzogen.

Weitere Expansion

Was die Übernahme der Europart-Gruppe durch Triton für die Belegschaft bedeutet, bleibt abzuwarten. In der Verwaltung in Haspe arbeiten rund 200 Menschen, weitere 160 am Standort Werl. „Es wird vielleicht eine Verschlankung geben, aber sicher keinen Arbeitsplatzabbau im großen Stil“, vermutet Pederzani, der im übrigen glaubt, dass der Verkauf an Triton gerade im Sinne der Beschäftigten eine gute Lösung sei: „Die Triton-Manager sehen die Möglichkeiten, die in der Firma stecken und werden sie noch profitabler und größer machen.“ Eine weitere Expansion koste viel Geld, über das Triton jedoch verfüge. In einigen Jahren, davon ist Pederzani ebenfalls überzeugt, werde Triton die Firma dann mit Gewinn weiterverkaufen.

Triton war 2007 schon einmal mit Kaufabsichten an Europart, das aus der 1948 von Wilhelm Pederzani gegründeten Westdeutschen Federnzentrale Wachenfeld & Co. KG hervorging, herangetreten. Damals konnte sich der Gesellschafterausschuss, zu dem neben Bernd Pederzani noch sein Bruder Gerhard und seine Schwester Helga Sieber gehören, nicht über einen Verkauf einig werden. Nun seien alle Verantwortlichen zu der Überzeugung gelangt, es sei besser, den Wachstumsweg unter neuer Führung fortzusetzen. Auch Hans-Peter Artmann, Vorstandschef von Europart, zeigte sich erfreut: „Triton ist der ideale Partner für die nächste Stufe unserer Entwicklung.“

Bernd Pederzani, der die Geschicke der Hagener Wirtschaft so lange in verantwortlicher Position mitbestimmte, will seiner Heimatstadt auch als Privatier Gutes tun. So werde er sich auch weiterhin ehrenamtlich für die Fernuniversität, das Karl-Ernst-Osthaus-Museum, das Theater und das Arcadeon engagieren: „Ich bin ja ein Hasper und habe hier meinen Platz.“