Hagen. .
Die so genannte Energiewende nimmt jetzt auch in Hagen Fahrt auf. Allein in dieser Woche finden zu dem wissenschaftlich interessanten und nach der Entscheidung der Bundesregierung zum Atomausstieg auch hoch politischen Thema fünf Veranstaltungen statt, zu denen hochkarätige Experten eingeladen wurden.
„Energie – Klima – Umwelt – Eine Veranstaltung für Interessierte und die, die es werden müssen“, so nennt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel seine Reihe von Vorträgen, zu denen er zusammen mit der FernUniversität Hagen und dem „Interdisziplinären Fernstudium Umweltwissenschaften“ (infernum) im Laufe des Jahres namhafte Wissenschaftler einlädt.
Beim nächsten Vortrag am Freitag, 17. Juni, um 18 Uhr spricht der Chemiker Prof. Ferdi Schüth in der „Ellipse“ der FernUni über „Elemente eines neuen Energiesystems“. Die Sorge um das Klima und die Verknappung der Rohstoffe bestimmen die Arbeiten von Ferdi Schüth.
Schüth wirft in seinem Vortrag in der FernUni ein Licht auf chemische Anwendungen in neuartigen Biokraftstoffen, in organischen Solarzellen, Wasserstoff-Brennstoffzellen und zu entwickelnden Speichermaterialien.
Nach dem Ausstieg aus der Atomenergie stehen der schnelle Ausbau der alternativen Energien sowie die Höhe der Kosten für die Energiewende im Zentrum des öffentlichen Interesses. Das meint auch die SIHK und greift am Mittwoch, 15. Juni, das Thema auf. Informiert und diskutiert wird über den neuen Windenergieerlass der Landesregierung, der die Windenergie in NRW stärker fördern soll.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein zur Förderung zukunftsfähiger Energienutzung in der Märkischen Region (Netz e.V.) statt.Vorgestellt wird der Erlass durch die Bezirksregierung Arnsberg. Aus der Sicht eines Energieerzeugers erläutert Enervie die Entwicklungspotenziale der Windkraft unter dem neuen Windenergieerlass. Die Veranstaltung findet von 17 bis 19 Uhr in der SIHK statt. Weitere Informationen unter www.sihk.de. Um Anmeldung unter 390-202 wird gebeten.
Nachdem im vergangenen Jahr die schwarz-gelbe Bundesregierung die Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke ohne großen Widerstand durchsetzen konnte, steht die deutsche Atompolitik nach der Atomkatastrophe in Fukushima heute vor einer 180-Grad-Wende. In den öffentlichen Diskussionen gehe es längst nicht mehr um die grundsätzliche Notwendigkeit eines Atomausstiegs, sondern nur noch der Zeitpunkt rücke in den Mittelpunkt der Debatten. „Arbeit und Leben“, DGB sowie VHS haben vor diesem Hintergrund Professor Dr. Hennicke eingeladen, am Mittwoch, 15. Juni, um 18 Uhr in der Villa Post, Wehringhauser Straße 38, über alternative Energiequellen zu informieren und Möglichkeiten für einen Ausstiegsfahrplan mit den dafür notwendigen Voraussetzungen vorzustellen. Hennicke leitete als Nachfolger von Ernst Ulrich von Weizsäcker von 2000 bis 2008 das renommierte Wuppertal Institut und gilt als internationaler Experte. Interessierte sind eingeladen; der Eintritt ist frei.
Nachdem die Energiewende „hin zu erneuerbaren Energien“ auch von der Bundesregierung beschlossen wurde, sollten auch die Bürger darüber informiert sein, inwieweit sie zum Gelingen beitragen können, meint die Berchumer Initiative für Solare Energien (BINSE) und hat eine Reihe von Experten aus den Bereichen Solarenergie, alternative Heizungsanlagen, Wärmedämmung, energieeffiziente Geräte und sonstige Energiesparmaßnahmen eingeladen. Dabei werden Kniffs und Tricks zum Energiesparen verraten: von der Beleuchtung bis zur Gebäudehülle.
Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Passivhaus-Spezialisten Ginkgo-Architektur und der Berchumer Initiative organisiert und findet am Donnerstag, 16. Juni, um 17.30 Uhr im Rathaus, Rathausstr. 11, statt. Der Eintritt ist frei.
Zum Spiel- und Aktionstag unter dem Motto „Globaler Klimaschutz - Lokaler Gesundheitsschutz“ rüsten sich wieder die heimischen Vereine und Institutionen am Samstag, 18. Juni, von 11 bis 17 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz.
„Beim Hagener Tag der Umwelt wird ein besonderer Schwerpunkt dieses Jahr auf die Nutzung der Sonnenenergie gelegt“, berichten die zahlreichen Organisatoren. Es wird gezeigt, wie die Sonne für die Stromnutzung angezapft werden kann und klimafreundlich damit Elektromobile angetrieben werden, die gleich vor Ort erkundet werden können. Weiterhin sind Natur- und Sinnesspiele geplant. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jörg Dehm.