Hagen. .

Der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten soll einen Zeitpunkt für die Vereinigung mit den Kirchenkreisen Hagen und Schwelm festlegen. Das ist eine Empfehlung der Visitationsgruppe der westfälischen Landeskirche. „Vielleicht ist es gar nicht unspannend, mal so einen Termin anzuvisieren“, gibt sich Hagens Superintendent Bernd Becker offen.

De facto arbeiten die Kirchenkreise Hagen, Witten-Hattingen und Schwelm in einem sogenannten Gestaltungsraum schon seit zehn Jahren zusammen. So sitzt beispielsweise die gemeinsame Verwaltung in Witten und es gibt ein gemeinsames Diakonisches Werk. Dazu Dienste in den Bereichen Bildung und Erziehung. „Wir sind mit diesen Kooperationen in der Landeskirche im Vergleich am weitesten“, schätzt Becker. Eine Einschätzung, die die Visitationsgruppe um Präses Alfred Buß teilt.

Es ist das ausgewiesene Ziel der westfälischen Landeskirche, die Zahl der aktuell 31 Kirchenkreise zu reduzieren. Wenn einzelne Kreise bereits gut zusammenarbeiten, liegt es daher auf der Hand, einen Schritt weiter zu denken. Mit Rücksicht auf die Gemeinden gilt es, eine ausgewogene Geschwindigkeit zwischen einem kontinuierlichen Zusammenwachsen und einem prompten Zusammenschluss zu finden. Bereits die aktuellen Kooperationsformen führen teils zu Verunsicherungen. „Die Stimmung in den Gemeinden ist gemischt. Allerdings geht die Zahl der Gemeindeglieder insgesamt zurück, so dass ein gemeinsamer Kirchenkreis gemessen an den verwalteten Gläubigen gar nicht so groß wäre“, gibt Becker zu bedenken. „Dennoch bedarf es diesbezüglich noch einiger Überzeugungsarbeit.“ Die Arbeit des Kirchenkreises sei bei den Gemeindegliedern selbst nicht so stark zu spüren. „Wichtig ist, dass diese ihre Anlaufstellen und Ansprechpartner behalten“, so Becker. Dieser sieht Probleme eher in anderen Bereichen. Etwa bei den Finanzen. Alle drei Kirchenkreise verfolgen etwa andere Strategien, wie sie die Kirchensteuer einsetzen; das müsse vereinheitlicht werden. „Es bleibt auch die Frage, ob die Gremien schon so weit sind.“ In acht Wochen soll der schriftliche Bericht der Landeskirche vorliegen. Dann wird die Debatte Fahrt aufnehmen.