Hagen..

Es war vor fast elf Monaten, am 10. Juli 2010, als Hannelore Michaelis im Morgengrauen fassungslos vor den rauchenden Trümmern des Verwaltungstraktes ihrer Schule stand. Jugendliche Brandstifter hatten das Lehrerzimmer in Brand gesetzt. Mittlerweile wurde der gesamte Bereich an der Grundschule Boloh saniert.

So sah es am Morgen nach dem Brand aus.
So sah es am Morgen nach dem Brand aus. © WR | WR

Die Kosten, die laut Aussage von Stadtsprecher Thomas Bleicher von der Versicherung getragen werden, belaufen sich auf rund 280 000 Euro. Noch vor den Sommerferien kann der renovierte Aufenthaltsbereich für Lehrer wieder bezogen werden.



Die Erschütterung über das mutmaßlich vorsätzliche kriminelle Werk einer Gruppe Jugendlicher im Alter zwischen 14 und 17 Jahren ist bei Hannelore Michaelis, die seit zwölf Jahren die Grundschule Boloh leitet, nicht gewichen: „Ich verstehe diese Tat einfach nicht.“ Die Gruppe verantwortet sich gerade vor Gericht. Doch die Grundschulrektorin blickt immerhin wieder optimistischer in die Zukunft als noch vor Jahresfrist.

Feuer nicht folgenlos

Denn das verheerende Feuer war für die Bolohschule nicht ohne Folgen geblieben, auch wenn durch den Brand keine Klassenräume in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Viele Unterlagen, darunter Originale von Zeugnissen und Unterrichtsmaterialien, waren verbrannt oder so stark beschädigt, dass sie nicht mehr genutzt werden konnten. Der Lehrfundus wurde aber schnell wieder aufgestockt, so dass der Unterrichtsalltag nicht beeinträchtigt war.

Das Lehrerzimmer und das Büro der Schulleitung wurden vorübergehend in den Computerraum verlegt. Die Computer-AG für die dritten und vierten Klassen konnte daher im vergangenen Schuljahr nicht stattfinden. „Einige Eltern hatten ihre Kinder wegen des Brandschadens auch an Nachbar-Grundschulen angemeldet“, sagt Hannelore Michaelis. Die Verunsicherung, wie und ob es an der Bolohschule weiter gehen würde, sei groß gewesen, erinnert sie sich. Die Ausfälle seien spürbar gewesen, aber nicht dramatisch. „Wir konnten wie üblich zwei Eingangsklassen bilden.“

Warten auf den Schulentwicklungsplan

Die anfängliche Sorge vieler Freunde und Förderer der Bolohschule, die Verwaltung könne den Brandschaden nutzen, die Bolohschule möglichst schnell zu schließen, hat sich zwar nicht bewahrheitet. Doch eine Bestandsgarantie für die Bolohschule gibt es verwaltungsseitig nicht. „Als die Sanierung des Brandschadens im letzten Jahr beschlossen wurde“, so Hannelore Michaelis, „hat Oberbürgermeister Jörg Dehm genau das ausdrücklich betont.“

Wie andere Hagener Schulen warten Pädagogen der Bolohschule daher mit Spannung auf den Schulentwicklungsplan, der in den kommenden Wochen vorliegen soll. Dann wird endgültig feststehen, ob die Eppenhausener Grundschule eine Zukunft hat.