Hagen. Auf dem heutigen Parteitag der Hagener CDU wird der Posten des stellvertretenden Vorsitzenden neu gewählt. Dieses Amt hatte Christian Kurrat jüngst aus beruflichen Gründen zur Verfügung gestellt. Die WR sprach mit Thomas Walter, dem Kandidaten für seine Nachfolge.
Herr Walter, startet bei Ihnen jetzt die große Politkarriere?
Thomas Walter: Auf keinen Fall. Ich bin gerne Lehrer und Sie werden mich auch zukünftig nicht auf Wahlplakaten für den Bundes- oder Landtag sehen. Die Kreisvorsitzende Carmen Knollmann und der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Röspel haben mich gefragt, ob ich bereit wäre, sie im Team als stellvertretender Vorsitzender der CDU Hagen zu unterstützen.
Trotzdem bekleiden Sie schon seit Jahren politische Ämter und haben nun die Chance, sogar zum stellvertretenden Vorsitzenden aufzusteigen.
Es stimmt! Ich bin bereits seit Februar 1997 im CDU-Vorstand. Bis 2000 war ich zudem vier Jahre Kreisvorsitzender der Jungen Union und als Nachfolger von Peter Asbeck bin ich nunmehr Vorsitzender der Ortsunion Eppenhausen / Haßley. Bereits in der Zeit von 1999 bis 2004 war ich im Rat der Stadt, habe allerdings mein Mandat nach der Kommunalwahl 2004 aus beruflichen Gründen nicht wieder angetreten. Erst seit 2009 sitze ich als direkt gewählter Ratsherr für Eppenhausen erneut im Rat der Stadt.
Mit den politischen Schwerpunkten Schule und Kultur besetzen Sie aktuelle Kernthemen. Auf was müssen sich die Hagener denn künftig im Schulbereich einstellen?
Natürlich wird es in der Schulpolitik kerniger werden. Der Schulentwicklungsplan wird uns mit externer Kompetenz hoffentlich aufzeigen, wie wir unsere Schullandschaft zukünftig aufstellen sollten. Allerdings dürfen wir gerade in diesem Bereich nicht ideologisch vorgehen. Im Zentrum aller Überlegungen müssen in erster Linie die Kinder stehen. Wegen rückläufiger Schülerzahlen kann es auch bedeuten, dass Schulen zusammengelegt werden müssen oder Standorte geschlossen werden. Falls das sinnvoll sein sollte, muss man das dann allerdings auch offen so sagen. Die Hauptschule wird als Schulform vermutlich in dieser Form langfristig so auch nicht zu halten sein.
Die Jubiläumsspielzeit des Theaters wird das Kulturjahr überstrahlen. Wie wird es danach mit der Hagener Kultur weiter gehen?
Ich bekenne mich seit Jahren ganz klar zum Theater Hagen, auch über die Spielzeit hinaus. Der Stadt muss es klar sein, dass es etwas kostet, ein Theater vor Ort zu haben. Und daran sollten wir nicht rütteln, denn neben der Strahlkraft ins Umland hat das Theater Hagen inzwischen eine nicht zu unterschätzende Sprungbrettfunktion für junge Künstler. Das müssen wir erhalten. Allerdings müssen wir überlegen, ob und wie man Kosten anders verteilen kann: zum Beispiel Inszenierungen ausleihen oder Kooperationen eingehen. Zudem müssen wir weiterhin die freie Kulturszene erhalten. Doch auch dort dürfen Themen wie Sponsoring, Kooperationen, Kosteneinsparungen und Einnahmesteigerungen nicht tabu sein.
Was werden Ihre politischen Schwerpunkte für die Zukunft sein?
Ich werde weiterhin mit persönlichem Engagement meine Fraktion und unseren Oberbürgermeister Jörg Dehm bei der finanziellen Gesundung Hagens unterstützen. Unsere Aufgabe im Rat muss es sein, die Richtung vorzugeben und dabei möglichst die Bevölkerung, die Verwaltung und alle Bezirks- und Ratsvertreter mit einzubinden.