Haspe. .

Die Ankündigung allein sorgt schon für diverse Positionierungskämpfe. Im Sommer soll die Hauptschule Heubing erstmals keine neuen Schüler mehr aufnehmen. Zu gering waren die Anmeldezahlen dort. Die nun voraussichtlich nach und nach frei werdenden Räume dort wecken Begehrlichkeiten. Zum Beispiel beim benachbarten Christian-Rohlfs-Gymnasium und der Grundschule Geweke. Die CDU Haspe bringt zudem noch eine andere Nachnutzung ins Spiel. Die Christdemokraten würden gern die Bezirksverwaltungsstelle Haspe sowie die Stadtteilbücherei dort unterbringen. Den möglichen Umzug der Einrichtungen in das geplante Torhaus am Hasper Kreisel nennt der neue Vorsitzende Dirk Grosch „einen Skandal“: „In der Politik und Verwaltung wird von interessierten Leuten darauf hingearbeitet, ohne Rücksicht auf Verluste bei einer Kaltmiete von ca. 13 €/m², der GWG den sicheren Mieter Stadt Hagen für viele Jahre Vertragsdauer anzudienen.“

Bezirksbürgermeister
mahnt zur Ruhe

Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser (SPD) rät diesbezüglich zur Ruhe: „Es wäre besser, wenn einige mal die Füße still hielten. Noch steht ein Gutachten aus und danach gilt es, alle Optionen im politischen Raum zu diskutieren.“ Thieser verweist in punkto Nachnutzung auf die Raumnot an den benachbarten städtischen Schulen, zumal eine zentral gelegene Verwaltungsstelle mit Bücherei attraktiver für die Hasper sei. „Wir haben gerade in der letzten BV-Sitzung die Nöte der Grundschule Geweke kennengelernt“, so Thieser. „Ähnlich ist die Situation am Christian-Rohlfs. Das sollten wir zunächst angehen.“

Die beiden städtischen Schulen erfreuen sich bei den Eltern großer Beliebtheit, was die Anmeldezahlen belegen. Ihr Raumprogramm wird diesem Schüleransturm aber kaum gerecht. „Wir werden im kommenden Schuljahr von rund 840 auf 880 Schüler wachsen“, beschreibt CRG-Schulleiter Michael Pütz die Situation nach den 114 Neuanmeldungen (74 im Jahr 2010/11). Schon jetzt sei das Raumangebot eng, mit den 40 neuen Schülern würde sich die Situation noch verschärfen. Ganz zu schweigen von dem geplanten Abriss der Schulpavillons. Zudem drücke beim Pausenhof der Schuh. „Wir verfügen zurzeit gerade mal über rund vier Quadratmeter pro Schüler, vorgeschrieben sind fünf“, so Pütz, der das alles in einem gemeinsamen Schreiben mit der Grundschule Geweke dem Schulverwaltungsamt dargelegt hat.

50 Grundschüler auf
der OGS-Warteliste

Die Grundschule nutzt schon heute Räume für den Offenen Ganztag im Christian-Rohlfs. „Wir werden 25 Schüler mehr im kommenden Schuljahr haben“, so Schulleiter Karl-Heinz Langer. „Wir verfügen aber weder über einen Fachraum noch über ein Zimmer für eine Differenzierung.“ Dazu komme dann noch der Offene Ganztag. Zurzeit gibt es an der Grundschule Geweke zwei Gruppen mit insgesamt rund 50 Schülern, weitere 50 stehen auf einer Warteliste. „Die würden gerne und es wäre auch pädagogisch sinnvoll, aber wir können es schlicht nicht bedienen“, so der Schulleiter der frisch renovierten Grundschule. „Wenn ich nun die Planspiele höre, die Jugendmusikschule am Heubing zu installieren oder die Bücherei, frage ich mich, ob nicht erstmal der Bedarf vor Ort bedient werden muss“, so Langer. „Im Huckepackprinzip könnten wir und das CRG völlig kostenneutral unsere Raumprobleme beheben. Und Raum für die Bücherei oder die Musikschule bliebe auch noch.“

Dieses Vorgehen könnte sich auch das Schulverwaltungsamt zu eigen machen. Allerdings gelte es, zunächst die Schulentwicklungsplanung, die in den nächsten Wochen vorliegen soll, abzuwarten. „Die Entwicklungen an den Hauptschulen entsprechen allerdings den prognostizierten Zahlen“, sagt Horst Hermann vom Schulverwaltungsamt. „Und es gibt am Heubing Anzeichen für eine faktische Schulentwicklungsplanung.“ Soll heißen: Die Schule wird wohl mangels Anmeldungen auslaufen.

FESH-Ambitionen
nichts als Gerüchte

Neben den städtischen Schulen soll auch die Freie Evangelische Schule Hagen (FESH) ein Auge auf die Immobilie geworfen haben und auch schon entsprechende Anträge gestellt haben, so zwitschern es de Vögel von den Hasper Dächern. „Das ist nicht mehr als ein Gerücht. Da ist nichts dran“, versichert FESH-Vorstand Helmut Hans. Zwar denke der Vorstand über eine weiterführende Schule nach, aber das schon seit zehn Jahren. Akut sei nichts und Ambitionen am Heubing habe die FESH ebenso wenig. Das Schulverwaltungsamt kennt derlei Pläne ebenfalls nicht.