Hagen-Mitte. .

„Tür­kische Hochzeiten werden traditionell groß und bunt gefeiert, und das spiegelt sich im Saal natürlich wider“, erläutert Karl-Heinz Jäger, der als Berater im Theater- Karree an der unteren Elberfelder Straße tätig ist.

In Kürze wird der türkische Hochzeitssaal, der 1000 Personen Platz zum Feiern bietet, eröffnet - ein halbes Jahr später als geplant. Goldene Deko-Elemente, Prunk und Stuck - zurückhaltend-dezent wirkt der riesige Raum nicht gerade.

„Der Interessent aus Essen, der die 2000 Qua­dratmeter große Event-Fläche im ersten Untergeschoss des Gebäudes ursprünglich anmieten wollte, hatte finanzielle Probleme“, sagt Jäger. Nun habe man aber seriöse, solvente Mieter gefunden, die die Räumlichkeit im Sinne der Besitzer des Gesamt-Komplexes - der Grundstücksgemeinschaft Dere & Gül - bewirtschaften wollen.

Die neuen Mieter, deren Firmensitz sich im belgischen Diest befände, hätten vor zwei Monaten mit dem Umbau begonnen und einen Zehn-Jahres-Vertrag unterschrieben. Der alleinige Gesellschafter Youssein werde von seinem Partner, dem in der Türkei bekannten Sänger und Musiker Önül, unterstützt. „Youssein betreibt in Belgien bereits zwei Hochzeitssäle, und das erfolgreich“, versichert Berater Jäger.

Jährlich 100 türkische Hochzeiten in Hagen

In Hagen werden jährlich rund 100 türkische Hochzeiten geschlossen, doch Räumlichkeiten für Feierlichkeiten dieser Art sind an der Volme rar. In Dortmund gibt es Hochzeitshallen für bis zu 3000 Gäste, im Saalbau in Letmathe finden einige hundert Besucher Platz. Die belgischen Betreiber wenden sich an türkische Paare direkt aus Hagen und dem Sauerland. Außerdem kann die Veranstaltungsstätte für diverse Konzerte, Feste und Feiern angemietet werden. Die Betreiber stellen das Service-Personal, ein Caterer wird sich um die gastronomische Versorgung kümmern.

Der türkische Hochzeitssaal, der offiziell den Namen „Palast Hagen“ trägt, wurde mit neuen Böden und Podesten ausgestattet; Wände, Decken und Kühlräume wurden saniert. Auf einem kleinen Podest vor Kopf wird traditionell der Tisch für das Brautpaar platziert; eine große Bühne für Live-Musik, Tanzfläche und ein weitläufiger Thekenbereich wurden ebenfalls eingerichtet.

Vor einem Jahr sahen die Pläne für das ehemalige Kaufhaus (einst Quelle, später Hertie) noch ganz anders aus. Die Immobilienbesitzer wollten im Untergeschoss ein „Casino“ mit 90 Spielautomaten einrichten. Doch seitens der Politik blies es ordentlich Gegenwind . . .

Parkplätze in benachbarten Parkhäusern

Und wie sieht es mit Parkplätzen im Bereich der unteren Elberfelder Straße aus? „Wir mussten gegenüber der Stadt, als wir das Theater-Karree vor rund eineinhalb Jahren gekauft haben, etliche Parkplätze in benachbarten Parkhäusern nachweisen. Wir sind der Verpflichtung nachgekommen, wie die Eintragung ins Grundbuch belegt“, versichert Kerem Dere (Hausverwaltung). Und für die Event-Fläche selbst gebe es noch aus alten „Rosengarten“-Zeiten eine 23-Stunden-Disco-Konzession. „Der neue Betreiber hat daher für alle Veranstaltungen eine uneingeschränkte Genehmigung“, beteuert Karl-Heinz Jäger.

Am Freitag, 13. Mai, wird der „Palast Hagen“ offiziell mit einem Konzert des Sängers Önül eröffnet.