Hagen. Viele Menschen fuchteln mit den Händen umher, sobald sich ihnen eine Biene nähert. Dass das völlig verkehrt ist, erfuhren die Besucher am Samstag von Wolfgang Dicke beim Imker-Tag in Fley.

Etwas trottelig krabbelt das kleine Bienenmännchen über die Hand des Imkers, fällt immer wieder herunter. „Die Bienenmännchen sind genauso wie der ,Willi' aus der Kinderserie ,Biene Maja'”, erklärt der Freizeitimker. „Sie sind trottelig, ängstlich, und von alleine können sie so gut wie gar nichts.” Seit 28 Jahren beschäftigt sich Wolfgang Dicke mit der Imkerei. „Ein Alt-Imker, auch Bienen-Otto genannt, hat mir damals ein Bienenvolk in die Hand gedrückt, um das ich mich dann kümmern sollte. Das habe ich dann auch gemacht.”

Und er hat es nie bereut. „Man achtet viel mehr auf die Natur, im Frühjahr schaut man genau, was schon alles zu blühen beginnt. Außerdem lernt man unheimlich viel über die Natur", erzählt er. Auch Familie Jung lernt an diesem Samstag eine Menge über die Natur. Sie ist gekommen, um die Welt der Bienen näher kennenzulernen. Interessiert hören sie dem Imker zu. Und besonders aufmerksam werden Sebastian und Martin Jung, als es darum geht, den frischen Honig zu probieren. „Der Honig ist sehr gut", urteilt Sebastian Jung. Und auch Papa Josef Jung ist ganz fasziniert: „Wolfgang Dicke erklärt alles sehr gut.”

Etwa 80.000 Bienen, die in einem erfolgreichen Bienenjahr bis zu 50 Kilogramm Honig produzieren, besitzt der Imker in einem Bienenstock. Mit einem Stethoskop darf Jasmin Streckenbach an einem der Schaukästen die Bienen belauschen. „Das hört sich tatsächlich an wie auf einem Flughafen", stellt sie erstaunt fest, während sie immer wieder versucht, die umher schwärmenden Bienen von sich zu weisen. Dabei sind Bienenstiche eher vorteilhaft für den Menschen, wie der Freizeitimker erklärt. „Die Stiche sind nicht gefährlich, im Gegenteil, sie sind sogar gesund, beispielsweise gut gegen Rheuma.”

Seit April ist der Imker damit beschäftigt, seine Wirtschaftsvölker und auch die kleinen Völker, die im nächsten Jahr zu sogenannten Wirtschaftsvölkern werden sollen, zu beobachten und zu kontrollieren. Neben dem gewonnenen Honig stellt Wolfgang Dicke zusammen mit seiner Frau aber auch noch diverse andere Produkte aus frischem Honig her: unter anderem Honigwein, Honiglikör und sogar Kerzen und kleine Tierfiguren aus Bienenwachs. Nebenbei macht der Freizeit-Imker noch eine Ausbildung zum Schulungsreferenten: „Vielleicht kann ich bald auch noch viele andere Menschen dazu bringen, sich näher mit der Welt der Bienen zu beschäftigen.”