Hagen. .

Nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika war der schwarze Kontinent schnell wieder aus dem Blickfeld verschwunden. Nicht jedoch für die 18-jährige Lisa Karl aus Hagen. Sie möchte helfen - und macht sich auf nach Ghana.

Erst mit den Revolutionen im Norden oder der Piraterie vor Somalia oder aber dem Bürgerkrieg an der Elfenbeinküste rückte Afrika wieder in die Nachrichtensendungen. Dabei ist es Afrika wert, dass auch abseits von Großveranstaltungen, Revolutionen oder Krisen ein Augenmerk auf die Menschen und deren Lebensverhältnisse dort geworfen wird. Das findet auch Lisa Karl aus Dahl.

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Von DerWesten

Die 18-jährige Schülerin möchte helfen. Ganz konkret vor Ort in Ghana. Daher hat sie sich der Essener Organisation „Onipa Nti“ angeschlossen. Das bedeutet in der ghanaischen Landessprache Twi „wegen der Menschen“. Und das ist auch für Lisa Karl der Hauptbeweggrund, sich zu engagieren. Zwar war die Zwölftklässlerin noch nie selbst in Afrika, doch in der Schule wurde ihr Interesse geweckt. „Wir haben dort von Florian Krämer ein Projekt vorgestellt bekommen, das er in Südafrika mitaufgebaut hat. Er hatte ein Waisenhaus und einen Kinderhort errichtet“, sagt die Waldorfschülerin. „Das hat mir sehr imponiert.“

Nach dem Abitur möchte Lisa Karl ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren und sich beruflich vielleicht in Richtung Entwicklungshelferin orientieren. Da lag es für sie auf der Hand, vorab in einem ähnlichem Bereich tätig zu werden. „Konkret geht es in dem fünfwöchigen Workcamp darum, in Dormaa-Ahenkro ein Bildungs- und Begegnungszentrum zu errichten“, berichtet Lisa Karl. Gemeinsam mit 15 anderen Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen wird sie am 26. Juli in Richtung Ghana aufbrechen.

Was sie dort genau erwarten wird, das wird den Jugendlichen zurzeit in Vorbereitungstreffen in Essen näher gebracht. Dormaa-Ahenkro liegt an der Grenze zur Elfenbeinküste im Osten des Landes. „Wir werden dort in Gastfamilien untergebracht sein, die auch mit dem Projekt zu tun haben“, so Lisa Karl. Das Projekt selbst ist etwas in Verzug geraten. Zwar sei das Grundstück für das Haus bereits erworben und die nötigen Genehmigungen lägen auch schon vor, doch mit dem eigentlichen Bau ist noch nicht begonnen worden. „Wir wissen zurzeit selbst nicht, ob wir vor Ort beim Hausbau mithelfen oder ob wir ein bestehendes Haus renovieren werden. Unser Ziel ist es ja, möglichst schnell das geplante Internetcafé zu eröffnen.“ Von allen Unwägbarkeiten lässt sich die engagierte Schülerin nicht abschrecken: „Hauptsache, wir bringen etwas zustande, das den Menschen hilft.“