Hohenlimburg.

Der Eurovision Song Contest hat sie schon vor mehr als zwanzig Jahren fasziniert. Jetzt hat Lydia Voegele die Chance, das musikalische Großereignis live zu erleben. Die Hohenlimburgerin ist als Volonteer beim Eurovision Song Contest dabei.

Damals, im Jahr 1979, gewann Gali Atari aus Israel mit „Hallelujah“. Dieses Siegerlied begeisterte die damals 11-jährige Lydia Voegele so sehr, dass sie sich von ganzem Herzen wünschte, dieses internationale, musikalische Großereignis einmal live zu erleben. Jetzt ist die Mutter zweier Kinder am Ziel ihrer Träume angekommen. Denn sie ist schon ab dem 2. Mai beim Eurovision Song Contest (ESC) hautnah dabei. Als Volonteer.

Kaum hatte Lena im vergangenen Jahr den Titel der Song-Contest-Siegerin für Deutschland erobert, warf die Landeshauptstadt Düsseldorf den Hut in den Ring, diesen gigantischen Wettbewerb austragen zu dürfen. Das elektrisierte die Hohenlimburgerin.

Als die nationale Entscheidung pro Düsseldorf fiel, schwor sich Lydia Voegele: „Dann bin ich dabei.“

Bewerbung per E-Mail

Mit großem Interesse verfolgte sie in den kommenden Wochen im Internet und in den Medien die Entwicklung um diesen internationalen Wettbewerb und erfuhr bald, dass Helfer gesucht werden, um dieses Spektakel zu begleiten.

Deshalb bewarb sie sich per E-Mail, bemühte sich aber parallel um vier Tickets. Und hatte damit Erfolg. „Am Sonntag, 15. Dezember, haben wir von drei Rechnern aus versucht, per Internet Karten zu erwerben“, erinnerte sie sich, dass es an diesem Tag Im Ostfeld 2 eine vorweihnachtliche Bescherung gab, als sie den Zuschlag für vier Karten für den Finalabend am 14. Mai in der Esprit-Arena bekam.

Mitte Januar erhielt sie dann von den Organisatoren, denen sie vier Monate zuvor ihr Interesse zu helfen signalisiert hatte, eine Re-Mail, sie möge sich mit detaillierte Informationen bewerben und gleichzeitig angeben, zu welchen Terminen sie Zeit habe.

Weil auch die Arbeitskolleginnen mitspielten und sich keine beruflichen Hindernisse aufbauten, bietet sich Lydia Voegele die Chance, als „Delegations-Host“ zu arbeiten.

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Dank großer sprachlicher Fähigkeiten mit dabei

Glückliche Fügung dafür war, dass sie mazedonische Wurzeln hat und deutsch, englisch und mazedonisch spricht. Und diese sprachlichen Fähigkeiten waren der Türöffner. Die Einzelhandelskauffrau gehörte unter den 4000 Bewerbern (!) zur absoluten Ausnahme, gab es keinen weiteren Bewerber, der fließend mazedonisch spricht. Deshalb folgte prompt eine Einladung zum Interview und somit zum Kennenlernen, schließlich suchten die ESC-Macher Betreuer für jedes Teilnehmerland - somit auch für Mazedonien.

Gegenwärtig ist die Feinabstimmung angesagt. Am kommenden Sonntag ist mit rund 500 Helfern und den anderen 80 Volonteers ein weiteres Vortreffen geplant.

Danach ist für die 43-Jährige zunächst einmal eine Woche Urlaub angesagt. Dann fliegt die Hohenlimburgerin für eine Woche nach Mazedonien. Dort hat sie sich mit dem Chef der mazedonischen Delegation in Skopje zum Kaffee verabredet.

Getroffen haben sie sich bereits bei einem Meeting in Düsseldorf. Dabei hat sie nicht nur vorab ein Shirt mit der Flagge Mazedoniens bekommen, sondern auch einige CDs von Vlato Ilievski, der sein Heimatland vertritt. Der Künstler und Medienstar besitzt auf dem Balkan eine ungeheure Popularität und gilt als Jon Bon Jovi Mazedoniens. Lydia Voegele jedenfalls ist schon jetzt von seiner Musik und seinen Fähigkeiten überzeugt. Diese sollen spätestens am 12. Mai auch der internationalen Öffentlichkeit beim ESC-Halbfinale präsentiert werden.