Selbecke. .

Bewegung ist Fortschritt. Das zeigen im Freilichtmuseum im Mäckingerbachtal zahlreiche historische Werkstätten in denen die Wasserkraft so einiges bewegt. Gerade in dieser Saison zeigt sich dies aber auch an den vielen Baustellen: Mit den Museumsterrassen entsteht ein neuer Gastronomiebereich, direkt nebenan befindet sich das ebenfalls neue „Experimentierfeld Wasser“. Zudem ziehen vier Schmieden um und der Kupferhammer wird in den nächsten Wochen wieder für die Besucher zugänglich gemacht.

Die Museumsterrassen zwischen dem zweiten und dritten Staubecken stellen die größte Einzelmaßnahme dar. „Je nach Veranstaltungsart werden die barrierefreien und lichtdurchfluteten Räumlichkeiten hundert bis 140 Gästen Platz bieten“, sagt Museumsdirektor Dr. Uwe Beckmann. Optisch wird sich das Gebäude trotz der großen Schiebefensterfront an die Umgebung des Deutschen Schmiedemuseums, das mit neuem Erdgeschoss und Gewölbekeller daher kommt, anpassen. Der Sockel wird aus Grauwacke bestehen und an den Seiten und an dem Dach werden Kupferelemente die Optik des Museum aufnehmen. Die Gäste auf der Außenterrasse werden das Rauschen des Mäckingerbaches hören können. „Mit dem neuem Kiosk, der Verweilzone im oberen Bereich und dem Neubau werden wir in Summe rund 3,6 Millionen Euro investiert haben“, so Beckmann, der hofft, die Museumsterrassen noch im Sommer eröffnen zu können. Erst perspektivisch soll dort auch ein Platz mit Biergarten entstehen.

Eröffnung steht bevor

Bereits in gut einer Woche wird das „Experimentierfeld Wasser“ eingeweiht werden. Dank finanzieller Unterstützung des Förderkreises können dort dann Jung und Alt mit Wasser im wahrsten Sinne des Wortes experimentieren: Strudel erzeugen, Wasser fördern, Stausysteme testen, ein kleines Hammerwerk antreiben und einiges mehr. „Natürlich wird alles mit Erklärtafeln pädagogisch begleitet“, sagt Beckmann, wohlwissend, dass es dort so manche ganz unpädagogische Wasserschlacht geben wird. Der Museumschef nimmt’s aber schon vorab locker. „Spielplätze gehören eben auch zu einem Freilichtmuseum“, stellte er schon am unteren Kletterspielplatz fest.

Besonders freut sich Beckmann auf die Wiedereröffnung des Kupferhammers im ersten Museumsabschnitt. Das Gebäude musste vor gut zwei Jahren wegen Schimmelbefalls für die Öffentlichkeit geschlossen werden und kann nun in sechs bis acht Wochen wieder freigegeben werden. Und es hat sich mittlerweile einiges verändert. Der Hammer wurde von einem sächsischen Mühlenbauer mit einem neuen Eichenstamm ausgestattet. „Es war ganz schön schwierig den Fachmann, aber auch den Stamm, ausfindig zu machen“, so Beckmann. Das tonnenschwere Hammergerüst wurde in Eigenarbeit in den Museumswerkstätten hergestellt.

Es wird viel gebaut, dennoch bemühen sich die Verantwortlichen, die Einschränkungen für die Gäste gering zu halten. Das ist bei der Umsiedlung der vier Schmieden zu beobachten. Am neuen Standort beim beliebten Weidentunnel, der übrigens erhalten bleibt, können die Gäste an den meisten Tagen die Arbeiten aus der Nähe beobachten. Und am bisherigen Standort sind sie eine Attraktion. „Das Gefache der Häuser ist bereits entfernt, so dass nun das Innenleben der Gebäude zu sehen ist“, sagt Beckmann. „Dort bilden sich manchmal sogar kleine Menschentrauben.“ Der Fortschritt im Mäckingerbachtal ist dieser Tage also überall in Bewegung.