Hagen. .

Die Arbeitslosenzahlen, die jetzt Ende März veröffentlich wurden, sind für den Hagener DGB noch kein Grund, in die Partystimmung der Wirtschaft zu verfallen.

Für den DGB-Kreisvorsitzenden Jochen Marquardt ist jeder Arbeitslose weniger gut - allerdings seien die Zahlen, wie in der Vergangenheit auch, kritisch zu hinterfragen. „Die Zahl der Arbeitslosen ist zwar zurückgegangen, die Zahl der Unterbeschäftigung, die ein Stück präziser die Wirklichkeit abbildet, aber gleichzeitig gestiegen,“ konkretisiere Marquardt. Der DGB weist auch darauf hin, dass in diesem Jahr die Zahl der 1-Euro-Jobber monatlich steigt. Im Januar gab es noch 374, bis März stieg die Zahl auf 476 an.

Ferner bleiben die Gewerkschaften bei ihrer Kritik an der Qualität der angebotenen Arbeitsplätze. „Prekäre Beschäftigung und Leiharbeit sind kein Weg, um dem gewerkschaftlichen Ziel und den Interessen von Menschen nach guten und gerecht bezahlten Arbeitsplätzen zu genügen,“ sagte der Kreisvorsitzende der WR.

So lautet das diesjährige Mai-Motto des Deutschen Gewerkschafts Bundes nicht ohne Grund „Das ist das Mindeste. Faire Löhne, gute Arbeit, soziale Sicherheit“. Diese leider immer aktuellen Forderungen bekommen am 1. Mai 2011 eine besondere Brisanz und Aktualität, da an diesem Tag die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in Kraft tritt. Diese Grundfreiheit könnte ein großer Schritt in Richtung auf ein freies einheitliches Europa ohne Grenzen sein. Doch auch Grundfreiheiten bedürfen konkreter Regelungen und Bedingungen, damit diese neuen Rechte nicht zum Nachteil der abhängig beschäftigten Menschen in Europa werden. Die gewerkschaftlichen Forderungen an diese Regelungen und deren Konsequenzen wird der Vorsitzende des DGB Bezirks NRW, der Hagener Andreas Meyer-Lauber, am Mittwoch, 6. April, um 19 Uhr in der VHS-Villa Post vorstellen und mit Gästen diskutieren.

Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es die Möglichkeit zu vertiefenden Gesprächen in der Cafeteria der Villa Post. Alle Interessierten sind zu dieser Veranstaltung im Rahmen der vom DGB sowie der Volkshochschule der Stadt getragenen Reihe „Gegen den Strom“ eingeladen. Der Eintritt ist frei.