Hagen. .

Sorgen bereitet die Hagener Stadthalle den Gesellschaftern in zweifacher Hinsicht: Geschäftsführer Josten will zum 1. April gehen und im vergangenen Jahr wurden die Zuschussvereinbarungen erheblich überschritten.

„Das ist ärgerlich und wurde daher von der Gesellschafterversammlung in der vergangenen Woche nicht akzeptiert“, bestätigte am Montag Kämmerer Christoph Gerbersmann, der für die Stadt in der Versammlung sitzt. Wie die WAZ-Mediengruppe nach der Sitzung erfuhr, wurde der auf 500.000 Euro gedeckelte Zuschuss zum Hallenbetrieb um rund 140.000 Euro überschritten. „2009 hat es mit der Deckelung geklappt, nun muss uns Herr Josten schriftlich erklären, warum der festgesetzte Zuschussbedarf im vergangenen Jahr in doch erheblichem Maße überschritten wurde. Es gab in der Sitzung zwar ein paar mündliche Erläuterungen, die reichten der Versammlung aber nicht aus“, so Gerbersmann, der kommenden Donnerstag auch den Rat der Stadt informieren wird.

Demnach ist der Weggang von Josten zur Handelskammer nach Bochum auch nur ein halber Schritt. So soll der 59-jährige Verwaltungsrat die Geschicke der Halle auch über den 1. April hin zwei Tage in der Woche als Geschäftsführer leiten. „Wir favorisieren diese Interimslösung schon allein aus Kostengründen, bis ein neuer Geschäftsführer gefunden ist“, so Gerbersmann.

Synergieeffekte herausarbeiten

Dabei sei aber auch nicht auszuschließen, dass ein anderes Betreibermodell mehr Sinn macht und damit den hohen Zuschussbedarf für die Halle schmälert. Doch ob die Stadthalle unter dem Dach einer Stadttochter, wie etwa der HVG (Hagenbad/Straßenbahn) oder der Hagenagentur (Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Tourismus) ein wirtschaftlich gesehen positiveres Bild abgibt, will der Kämmerer erst einmal dahin gestellt lassen. So sei das mit dem Finanzamt abgestimmte Steuermodell, das für die jetzigen Gesellschafter, die Stadt und die beteiligten Vereine, von Vorteil sei, sicher nicht ohne weiteres auf andere Formen zu übertragen.

„Überlegungen für den Betrieb der Halle gebe es viele, doch müssten die berühmten Synergieeffekte erst einmal herausgearbeitet und auch belegt werden, bevor in die bestehenden Strukturen eingegriffen wird“, so Gerbersmann.