Die Misere am Theodor-Heuss-Gymnasium ist ganz gewiss hausgemacht. Die nicht enden wollenden Bauarbeiten sind zwar ungemein störend. Der im letzten Jahr eingeführte Ganztagsbetrieb mag zwar manche Eltern zurückschrecken lassen. Doch ein Einbruch der Anmeldezahlen um über 50 Prozent lässt sich damit nicht erklären.

Die Qualitätsanalyse hat dagegen aufgezeigt, dass Lehrer, Schüler und Eltern am THG nicht immer an einem Strick ziehen. Dass es sogar innerhalb des Kollegiums unterschiedliche pädagogische Herangehensweisen gibt. Das wäre an sich nicht verwerflich, darf aber nicht dazu führen, dass schulische Abläufe in Frage gestellt werden.

Natürlich liegt in der jetzigen Situation eine große Chance für die Schule. Wenn sie es denn schafft, die bestehenden Mängel zu beheben. Mit der Bildung von Steuerungsgruppen, die die Defizite aufarbeiten sollen, hat die Schule den Weg aus der Krise eingeschlagen. Auch der mutige Schritt, als erstes Gymnasium in Hagen den Ganztagsunterricht verbindlich einzuführen, müsste eigentlich belohnt werden. Nun gilt es, die Vorzüge der Schule herauszustellen, damit nicht länger Gerüchte den Ruf bestimmen. Kommunikation heißt das Zauberwort.

Hubertus Heuel