Hagen. . Seit vielen Jahrzehnten kämpfen Frauen für ihre Rechte, doch: „Es ist immer noch genug zum Kämpfen da“, sagt Ruth Sauerwein vom Kreisfrauenausschuss des DGB. Im Grundgesetz sind Mann und Frau zwar gleichberechtigt, das sei aber noch lange nicht in der Praxis so.

Seit vielen Jahrzehnten kämpfen Frauen für ihre Rechte, doch: „Es ist immer noch genug zum Kämpfen da“, sagt Ruth Sauerwein vom Kreisfrauenausschuss des DGB. Im Grundgesetz sind Mann und Frau zwar gleichberechtigt, das sei aber noch lange nicht in der Praxis so.

Hundert Luftballons stiegen gestern vom Friedrich-EbertPlatz aus in den Himmel. Die Aktionen zum hundertsten Jahrestag des internationalen Frauentages sollte jedoch nicht nur symbolischen Charakter tragen.

Zahlreiche Frauenverbände bauten gestern in der Hagener Innenstadt ihre Stände auf und verfolgten ein ganz bestimmtes Ziel. Die Verbandsmitglieder wollten auf der Straße mit anderen Frauen ins Gespräch kommen und ihnen eines deutlich machen: „Dass sie nicht alleine sind, dass eine Benachteiligung am Arbeitsplatz ein gesellschaftliches Problem ist, gegen das sie gemeinsam antreten und kämpfen müssen“, sagt Magret Sarrazin vom Frauenverband Courage. So würden Frauen in Deutschland im Schnitt 23 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Doch das sei längst nicht alles. Ruth Sauerwein kritisiert, dass Frauen oft unterschätz würden und nennt das Beispiel einer Bekannten. Als man ihr sagte, sie sei nicht dazu geeignet auf dem Bau zu arbeiten und schwere Sachen zu heben, habe sie nur gelacht: „Dann schleppen sie mal einen ohnmächtigen Patienten durch die Gegend“, hatte die Krankenpflegerin geantwortet, erzählt Sauerwein, die seit `68 im Frauenverband tätig ist.

Liveschaltung zur Weltfrauenkonferenz

In all den Jahren hätte sie miterleben dürfen, wie sich die Situation der Frauen verbessert habe. „Vor 30 Jahren wurden wir noch belächelt, wenn wir Gleichberechtigung am Arbeitsplatz forderten, heute ist es inzwischen selbstverständlich, dass dies zumindest in der Theorie so sein sollte“, freut sich Sauerwein. Deswegen ist sie davon überzeugt, dass es sich lohnt, wenn Frauen auf der ganzen Welt weiter für ihre Rechte kämpfen.

Auch Magret Sarrazin blickt optimistisch in die Zukunft und auf die erste Weltfrauenkonferenz, die gestern in Venezuela stattfand. Als Höhepunkt schalteten sich die Frauen über das Internet dazu, um das Geschehen mitzuverfolgen. „Es macht Mut zu sehen, was Frauen bewegen können, wenn sie weltweit zusammenhalten“.