Hagen. . Keiner verstand die Sprache des anderen. Trotzdem saßen Türken, Ungarn und Deutsche bis spät in die Nacht beisammen, lachten und erzählten. „Mit Händen und Füßen klappte das“, erinnert sich Niclas Sandnäher, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Evangelischen Schülerarbeit Westfalen (esw). Der 17-Jährige nahm im vergangenen August an einem internationalen Jugendprojekt zum Thema Menschenrechte teil.

Keiner verstand die Sprache des anderen. Trotzdem saßen Türken, Ungarn und Deutsche bis spät in die Nacht beisammen, lachten und erzählten. „Mit Händen und Füßen klappte das“, erinnert sich Niclas Sandnäher, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Evangelischen Schülerarbeit Westfalen (esw). Der 17-Jährige nahm im vergangenen August an einem internationalen Jugendprojekt zum Thema Menschenrechte teil. Er gehört zu den wenigen Hagenern, die bisher von dem Europäischen Programm „Jugend in Aktion“ profitierten.

Der Blick über den Tellerrand

886 Millionen Euro stellt Brüssel im Rahmen dieses Programmes bis einschließlich 2013 zur Verfügung. Mit den Geldern wird internationale Jugendarbeit in ganz Europa gefördert. „Doch nur wenige Organisationen und Träger von Jugendarbeit der Stadt nehmen dieses Angebot wahr, viele wissen nicht einmal davon“, bedauert Regina Blania, Europabeauftragte im Rathaus.

Das müsse sich ändern. Mehr Jugendliche in Hagen sollen wie Niclas ins Ausland gehen, sich mit anderen Kulturen auseinander setzen. Deswegen lud Blania für gestern Jugendarbeiter verschiedenster Organisationen der Stadt ins Rathaus ein. Dort informierte sie über das EU-Programm „Jugend in Aktion“.

„Es ist der Blick über den Tellerrand“, sagt Niclas. Es lohne sich mit Hilfe der Fördermittel an internationalen Projekten teilzunehmen.Verschiedene Themen und Probleme würden aus anderen Blickwinkeln geschildert werden. „Man versteht plötzlich warum der russische Jugendliche ein anderes Demokratieverständnis hat, als der Deutsche“.

Das nächste Projekt, an dem die esw Jugendbildungsstätte teilnimmt, findet im April statt und dreht sich rund um das Thema Klimawandel. Elf Nationen werden dabei sein und mitdiskutieren. Sogar eine Gruppe aus Palästina wird anreisen. „Am meisten fasziniert es mich, so viele junge Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen kennen zu lernen“, sagt Niclas. Beim Abschied würden dann manchmal auch die Tränen fließen, verrät er.

Das EU-Programm fördert Jugendbegegnungen, Jugendinitiativen sowie den Europäischen Freiwilligendienst

Wer sich um eine Förderung bewirbt, muss bestimmte Kriterien erfüllen. Informationen dazu gibt es im Internet unter www.jugend-in-aktion.de

Jugendliche und junge Erwachsene, die an internationalen Projekten teilnehmen möchten, können sich unter www.esw-berchum.de über das Programm der esw Jugendbildungsstätte informieren.

Träger von Jugendarbeit, die Interesse an einer Förderung haben, können sich auch an das „Europe Direct“ Büro der Stadt Hagen wenden. Dort ist ist die Europabeauftragte Regina Blania unter 207-3196 oder per E-Mail regina.blania@stadt-hagen.de zu erreichen. Weitere Auskunft unter www. europe-direct-hagen.de