Hagen. .

Wie steht es in Hagen um die Rechte behinderter Menschen? In der Veranstaltung „UN-behindert in Hagen – zwei Jahre UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland“ geht es am Dienstag, 8. März, im Forum des Sparkassen-Karrees um die Frage, was die Stadt Hagen tun kann, um Menschen mit Behinderung Chancengleichheit, Teilhabe und Selbstbestimmung zu ermöglichen.

Eine Veranstaltung mitten aus dem Leben, denn eine Randgruppen-Thematik wird damit keinesfalls diskutiert. In Hagen leben rund 30 000 Menschen, die einen Behindertenausweis haben. In Zeiten einer alternden Gesellschaft wird es immer mehr Menschen mit Einschränkungen geben. „Wir versprechen uns von der Veranstaltung einen politischen Aufschlag“, sagt Meinhard Wirth, Vorsitzender des Behindertenbeirates, der gemeinsam mit der Stadt und dem Lutz Hagen Veranstalter des Tages ist. „Wir wollen Anregungen, Wünsche und Perspektiven für unsere Stadt auf der Veranstaltung erarbeiten“, so Wirth.

UN-Behindertenrechtskonvention

Das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der Menschenrechte für die Lebenssituation behinderter Menschen konkretisiert, um ihnen die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Ein Teil des Weges ist bereits beschritten, es ist aber auf den Weg dorthin noch eine Menge zu tun; beispielsweise gibt es in Hagen nur ein Behinderten gerechtes Hotel. „Wünschenswert“, so Wirth“, wäre auch, dass es mehr barrierefreie Schulen gibt.“ Anregungen kann sich die Stadt auch bei Nachbarkommunen holen. In Duisburg beispielsweise gibt es einen städtischen Service zur Gebärdendolmetscheranforderung. „Wir wollen realistisch bleiben“, so Wirth, „behindertengerechte Ausstattungen sind in Zeiten klammer Kassen nicht leicht zu finanzieren.“ Dennoch soll der Veranstaltungstag eine Art Startschuss zur Umsetzung der UN-Konvention sein.

Podiumsdiskussion

Eröffnet wird der Tag zur UN-Behindertenrechtskonvention um 15.30 Uhr im Sparkassen-Karree mit dem Film „Beinah die Zauberflöte“. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Lutz Hagen mit der Oberlinschule. Der Eintritt ist frei.

Um 17 Uhr beginnt der Veranstaltungshöhepunkt. Im Forum der Sparkasse diskutieren Oberbürgermeister Jörg Dehm, Hubertus Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, der Bundestagsabgeordnete Rene Röspel, der Beigeordnete Thomas Grothe, Vera König von der Schulaufsicht des EN-Kreises sowie Meinhard Wirth und Heide Pohl vom städtischen Behindertenbeirat die Bedeutung der UN-Behindertenrechtskonvention für Deutschland und die Stadt Hagen. Moderiert wird die Diskussion von Werner Hahn, Leiter des Lutz. „Für mich ist das eine Herzensangelegenheit“, betont Hahn. Das Lutz griff in seiner zehnjährigen Geschichte das Thema Behinderung immer wieder auf. Die Gesprächsrunde wird von einem Gebärdendolmetscher und einem Schriftdolmetscher begleitet. Der Eintritt ist frei.

Um 19.30 Uhr beschließt im Lutz das Jugendstück „Eines schönen Tages“ die Veranstaltung. Darin wird die Dreiecksgeschichte um den geistig und körperlich behinderten Jakob thematisiert, der zu seiner Schwester Kit und deren Lebensgefährten Sören ziehen muss, weil seine Mutter verstorben ist. Der Eintritt beträgt zehn Euro, ermäßigt sechs Euro.

Am 8. März wird im Sparkassen-Karree auch die Ausstellung „Perspektivwechsel“ gezeigt, die bis zum 25. März zu sehen sein wird.