Hohenlimburg/Köln.
Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Harm Klueting, der in Hohenlimburg aufgewachsen ist, wurde am Dienstag von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in Köln zum Priester geweiht (
Eine Ausnahmegenehmigung – erteilt durch Papst Benedikt XVI. höchstpersönlich – hat die Priesterweihe des verheirateten Familienvaters erst möglich gemacht. Eine solche Ausnahme ist gemäß Can. 1047 § 3° des Kirchlichen Gesetzbuches (CIC) möglich, seit Papst Pius XII. sie 1950 erstmals erlaubte, heißt es in der Pressemitteilung des Erzbistums Köln. Demnach können verheiratete Geistliche einer anderen Konfession bei Übertritt in die Katholische Kirche mit päpstlicher Erlaubnis zu Priestern geweiht werden.
Der 1949 geborene Harm Klueting wuchs als evangelischer Christ auf und konvertierte vor sieben Jahren zum katholischen Glauben. Seine Ehefrau Esther Klueting, die ebenfalls konvertierte und seit 2004 zum „Dritten Orden“ der Karmeliten gehört, war bei der Priesterweihe ihres Ehemannes zugegen, schreibt das Erzbistum Köln weiter.
Kein Pfarramt zugewiesen
Als verheirateter Priester unterliege Klueting gemäß der Ausnahmeregelung für die Dauer der bestehenden Ehe nicht dem Zölibat. Verheirateten Priestern werde allerdings kein Pfarramt zugewiesen, heißt es in der Pressemitteilung des Erzbistums. Professor Klueting wurde zum Subsidiar in der Hochschulseelsorge Köln ernannt. Für ein Gespräch mit unserer Zeitung stand er nicht zur Verfügung.
Zu Hohenlimburg scheint der Professor für Kirchengeschichte, der in Köln und an der Universität Fribourg in der Schweiz lehrt, aber eine besondere Beziehung zu haben. Auf seiner Homepage heißt es: Das Schloss Hohenlimburg „war für H. Klueting seit seinem sechsten Lebensjahr das Elternhaus. (...) Hier wuchs er auf inmitten der Schätze eines historischen Museums und in täglichem Kontakt mit den Beständen einer beachtlichen Bibliothek, die ihn früh mit historischen Werken in Berührung brachte.“ Sein Vater Hermann Klueting war jahrzehntelang Museumsleiter im Hohenlimburger Schloss.
Hohenlimburger Schloss spielt wichtige Rolle
„Dieser historische Ort seiner Kindheit und Jugend eröffnete schon dem zwölf- bis vierzehnjährigen Schüler das Interesse an der Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit und führte wie selbstverständlich zum Studium der Geschichte“, heißt es auf der Homepage weiter über die maßgebliche Rolle des Hohenlimburger Schlosses für den Werdegang Harm Kluetings.