Hagen. .
Christa Burkhardt macht sich Sorgen um den Fortbestand das Mehrgenerationenhauses des Kinderschutzbundes. Ende dieses Jahres läuft die Bundesförderung aus. Ein mögliches Nachfolgeprogramm wird zurzeit noch im Bundestag diskutiert. Allerdings steht zu befürchten, dass Hagen Schwierigkeiten bekommen könnte, überhaupt daran zu partizipieren.
Bisher kassieren bundesweit 500 Häuser jeweils einen jährlichen Bundeszuschuss von 40 000 €. So auch die Hagener Einrichtung. Das sind zwar nur rund zehn Prozent des Gesamtetats, dennoch hängt an dieser Summe einiges. „Wir könnten diesen Betrag sicher nicht durch zusätzliche Spenden auffangen. Wir müssten uns stattdessen von Angeboten trennen“, räumt Burkhardt, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, ein. Dabei sei es eine Stärke des Hauses, dass mit Hilfe von rund 240 Ehrenamtlichen Angebote für Säuglinge bis Senioren für alle Altersstufen im Programm seien.
„Die Mehrgenerationenhäuser sind in den Kommunen etabliert. Sie sind eine zeitgemäße Antwort auf die demografischen Anforderungen“, sagt Petra Crone. Sie ist die bundesweite Mehrgenerationenhaus-Beauftragte der SPD-Fraktion, die einen Antrag zum Erhalt dieser Einrichtungen in den Bundestag eingebracht hat. Zwar habe dieser Oppositionsantrag nach Einschätzung des MdB René Röspel (SPD) kaum Erfolgsaussichten, aber immerhin könne so politischer Druck aufgebaut werden. Und in der Tat gibt es Überlegungen ein Nachfolgeprogramm für 450 Häuser aufzulegen. „Allerdings nur für drei Jahre und mit einer Förderung von 30 000 € vom Bund. Die restlichen 10 000 € müssen Land oder Kommune beisteuern“, so Crone. „Zudem müssen Bewerber mehr Voraussetzungen erfüllen, auch wenn ich glaube, dass es so zu einer Überfrachtung der Häuser kommen kann.“
Abgesehen von der Tatsache dass dieses Programm noch nicht näher definiert ist und so mit eine Bewerbung noch nicht möglich ist, stellt diese Aufteilung eine möglicherweise unüberwindbare Hürde dar. Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg (SPD) zeigte sich gestern bei einer Gesprächsrunde skeptisch bezüglich einer Landesförderung. Bliebe die Kommune, die bekanntlich äußerst klamm ist. Röspels und Jörgs Genossen im Rat setzen zudem voll auf eine Bahnhofshinterfahrung.
„Es ist völlig unsicher, ob wir unser Projekt fortsetzen können. Ich hoffe sehr, dass wir mit einem neuen Antrag mit ins Boot des neuen Programms rutschen können“, sagt Christa Burkhardt.