Hagen.

. Die Ablehnung ist eindeutig. Der Architekt des Kunstquartiers, Don Lindemann, zeigt kein Verständnis dafür, dass der Blick auf die Museumsbauten durch ein Kunstobjekt „gekrönt“ werden soll.

„Ich kann ein solches Vorhaben nicht unterstützen“, lässt Lindemann keinen Zweifel, dass das geplante „Rondell“ die städtebaulichen Ziele in Frage stellt, die bei der Gesamtplanung des Hagener Kunstquartiers zur Attraktivität des Entwurfs wesentlich beitrugen. Dabei geht es um die freie Sichtachse aus der Fußgängerzone Richtung Museen, es geht um die Verknüpfung der Architektur mit der Natur der erhaltenen Platanen und der Kastanie sowie um das harmonische Miteinander der modernen kubischen und transparenten Fassade des Emil Schumacher Museums mit dem schönen alten Bau des Osthaus Museums.

Das von Henry van de Velde gestaltete Geländer am Oberlicht der Eingangshalle über dem Brunnen mit den knienden Knaben von Georg Minne sei ein einmaliges Gestaltungselement im Osthaus-Museum, aber als Nachbildung „gehört ein Treppengeländer nicht in die Luft gehängt.“ Don Lindemann sieht in der Installation des Künstlers Raimund Kummer an der vorgesehenen Stelle „eine Dekoration, die den bisher offenen Raum überfrachtet.“ Für den Architekten verdeckt der geplante „Hängeort“ die Eingangsachse der beiden Museen.. Für ihn ist klar: „Die Kunst liegt hier im Weglassen!“

Die Transparenz geht verloren

In einem Brief an den Oberbürgermeister hat das Architekturbüro jetzt bedauert, dass es in die Planung um das „Rondell“, das von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda Bank finanziert wird, nicht eingebunden wurde. Wörtlich heißt es: „Das ist umso bedauerlicher, da wir mit dem Standort der Installation nicht einverstanden sind. Die Installation und ihre Lage stehen im Konflikt mit der städtebaulichen Gesamtplanung.. Die transparente Eingangssituation mit Blick aufs Foyer wird durch die Kunstinstallation kontrahiert. Der freie optische Durchblick von der Hochstraße/Mariengasse auf den neuen Museumsbau wird verstellt. Dem können wir nicht zustimmen.“ Das Architekturbüro bittet die Stadt, einen alternativen Standort zu suchen.

Dafür setzen sich auch Bürger ein, die nicht nur ästhetische, sondern auch statische Bedenken haben. Sie fragen, wo denn die Stahltrossen für das schwere und dem Wind ausgesetzte Rondell befestigt werden sollen. In der kommenden Woche wird der Rat über die „Schenkung“ beraten und entscheiden.