Hagen.
Nur drei Jahre nach der jüngsten zehnprozentigen Erhöhung soll zum 1. Januar 2012 in Hagen die Hundesteuer erneut um weitere zehn Prozent ansteigen.
Die Initiative für diesen Schritt stammt nicht etwa aus der chronisch klammen Kämmerei, sondern wurde von den Hagenern im Rahmen der Sparpaket-Tournee des Oberbürgermeisters durch die Stadtteile gefordert. Dort konnten die Bürger vor allem ihre Meinung zu den etwa 260 Sparvorschlägen der Verwaltung in Form von farbigen Punkten signalisieren, aber auch eigene Vorschläge in die Diskussion einspeisen. Dazu gehörte unter anderem jene Idee, die Haltung von Vierbeinern in Hagen noch einmal deutlich zu verteuern.
Dieser keineswegs repräsentative Vorstoß aus der Bürgerschaft wurde von der Kämmerei und der Politik dankend angenommen. Und so wird der Rat in der kommenden Woche erneut um etwa zehn Prozentpunkte an der Hundesteuerschraube drehen. Daraus ergibt sich ab 2012 in Hagen folgende Staffelung:1 Hund: 140 Euro (bislang 128 Euro pro Jahr);
2 Hunde: 160 Euro (bislang 148 Euro pro Jahr und Hund);
3 und mehr Hunde: 180 Euro (bislang 164 Euro pro Jahr und Hund).
Die städtische Finanzverwaltung geht davon aus, dass sich damit der bisherige Haushaltsansatz von 1 080 000 Euro um 108 000 Euro hochschrauben lässt.
Hagen rückt in die Spitzengruppe
Damit rückt Hagen in puncto Hundesteuersatz in die absolute Spitzengruppe in Nordrhein-Westfalen auf. Lediglich in Dortmund (ein Tier 140 Euro, bei drei oder mehr Tieren 216 Euro pro Hund) und Essen (156/252 Euro) ist die Haltung der Vierbeiner, die in etwa 13 Prozent der deutschen Haushalte leben, noch kostspieliger (Stand: November 2010). Am günstigsten sind die NRW-Tarife in Neuss (66/90 Euro), Münster (72/96 Euro), Paderborn (72/108 Euro) und Lüdenscheid (85/120 Euro).
Derzeit leben in Hagen knapp 8600 gemeldete Hunde (Stand: Januar 2011). Die Dunkelziffer liegt nach Schätzungen der Stadt bei etwa sechs Prozent. Die Einnahme aus der Hundesteuer ist nicht etwa zweckgebunden (z.B. Straßenreinigung), sondern kommt dem allgemeinen Etat zugute. Der frei von den Städten festzulegende Betrag wird als Steuerungsinstrument verstanden, um die Populationen der Vierbeiner nicht unkontrolliert anwachsen zu lassen. Ein erhoffter Effekt, der sich zumindest in Hagen nicht einstellt: Trotz regelmäßiger Steuererhöhungen steigt der Bestand entlang der Volme geringfügig, aber stetig an.