Haspe. .
Zehn Minuten Pause beim Zukunftsforum in Haspe. Doch zwischen Apfel und Zigarette wird fleißig weiterdiskutiert, über den einen oder anderen Vorschlag, über die Zukunft des Stadtteils.
„Ich fühle mich wohl in Haspe, und daher möchte ich mit anderen Bürgern auch über die Zukunft des Ortsteils diskutieren und Vorschläge machen. Es ist sehr gut, dass mit diesem Angebot hier neue Wege gegangen werden“, so Teilnehmer Ralf Feick. Damit stand Feick am Wochenende im Pädagogischen Zentrum der Hasper Gesamtschule nicht alleine. 120 Bürger aus allen Altersgruppen zerbrachen sich zwei Tage lang die Köpfe über ein besseres Zusammenleben im Stadtteil, über mehr Sauberkeit in Straßen und Parks, über mögliche Attraktivitätssteigerungen in Sachen Kultur, Einzelhandel und Gastronomie.
Was Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser bei der Vorstellung des Projekts als „einen spannenden Versuch, neue Wege zu gehen“ beschrieben hatte, zog die meisten Teilnehmer auch am zweiten Tag noch einmal in seinen Bann und damit in die Gesamtschule. „Es ist schon erstaunlich, bei anderen Projekten, die wir bislang betreut haben, ließ das Interesse am zweiten Tag stärker nach. Hier in Haspe scheint das Projekt tatsächlich auf sehr fruchtbaren Boden gefallen zu sein“, so Udo Hase von der Firma Syncom, der die zweitägige Veranstaltung im Auftrag der Bezirksvertretung moderierte. Doch auch, wenn die Hasper Politiker sich einmütig für das Zukunftsforum ausgesprochen hatten, so blieb die Politik selbst erst einmal außen vor. Zunächst sollten die Bürger ihre Wünsche, Nöte und natürlich ihre Visionen für ihren Stadtteil formulieren. „Wir haben festgestellt, dass der Wunsch nach einem guten Zusammenleben, eben auch mit den Migranten in Haspe, einen großen Stellenwert einnimmt. Wir mussten aber leider auch registrieren, dass diese Gruppe in unserem Forum gar nicht vertreten war. Daran muss gearbeitet werden“, so Udo Hase.
Immer wieder wurde in den verschiedensten Arbeitsgruppen die Brandt-Brache kritisiert. Haspes „Neue Mitte“ sollte rund um den Kreisel autofrei und der Stadtteil für Radfahrer attraktiver und sicherer gestaltet werden. Außengastronomie fehle ebenso wie die Ausweisung von Naherholungszielen.
Haspes Kommunalpolitiker werden sich in den kommenden Monaten mit Hunderten von Anregungen und Forderungen beschäftigen müssen. Was umgesetzt werden kann, steht ebenso in den Sternen wie die Einberufung einer Folgekonferenz:
Ein spannendes Abenteuer eben...