Haspe. .
„Wir sehen uns nicht mehr als Migranten, sondern als Hasper Bürger.“ Das betonte Nadim Akbaba von der Sultan-Ahmed-Moscheegemeinde gleich zu Beginn des Neujahrsempfanges des Integrationsrates. Die Moscheegemeinde hatte den Empfang am Samstag in der benachbarten Waldorfschule ausgerichtet und freute sich besonders, dass Oberbürgermeister Jörg Dehm sich Zeit genommen hatte, die Moschee zu besichtigen, ehe er einige Worte an die Gäste des Empfanges richtete.
„Integration ist sehr wichtig in Hagen, denn über 50 Prozent der Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund“, stellte der Oberbürgermeister fest. „Integration ist nicht nur sozialpolitisch wichtig, sondern vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels auch ein wirtschaftspolitisches Anliegen.“ So sieht es auch Ziya Cakmak. „Wir können es uns nicht leisten, auch nur ein Kind zurückzulassen.“ Der Vorsitzende des Integrationsrates appellierte da auch an die Eltern, Verantwortung zu nehmen und forderte darüber hinaus eine Verbesserung des muttersprachlichen Unterrichts. Denn Sprache sei der Kernpunkt von Integration und das perfekte Beherrschen der Muttersprache die Basis für den notwendigen deutschen Spracherwerb.
Damit es beim Thema Integration nicht bei Sonntagsreden bleibt, schreibt der Integrationsrat in jedem Jahr einen Integrationspreis aus. In diesem Jahr wurde der städtische Kindergarten Rappelkiste an der Boeler Straße ausgezeichnet. Dort sind etwa 80 Prozent der Kinder ausländischer Herkunft. Im Kindergarten wird ein selbstverständliches und ungezwungenes Miteinander vermittelt. Darüber hinaus bietet die Einrichtung Sprachförderung und umfassende Familienarbeit. Das Preisgeld von 250 Euro wurde im Rahmen des Empfanges überreicht. Der zweite Platz ging Angelika Sabulowski, die Rektorin der Regenbogen-Grundschule in Hohenlimburg wo besonders an der Beziehung zwischen Eltern und Schule gearbeitet wird. Ein weiterer zweiter Preis wurde an Sabine Böcker verliehen, deren Engagement bezüglich des Sprachpatenprojektes des Diakonischen Werkes so geehrt wurde. Mit einer Ehrenurkunde für sein besonderes Engagement über die berufliche Tätigkeit hinaus wurde der verstorbene Polizeihauptkommissar Werner Feldhaus ausgezeichnet.
Dass auch die Hasper die Moscheegemeinde als festen Bestandteil des Stadtteillebens sehen, zeigt eine Tatsache, die Nadim Akbaba stolz betonte: „Es werden immer mehr Führungen durch unsere Moschee von den verschiedenen Schulen angefragt. Das freut uns sehr.“