Hagen. .

Mit drei Jahren Haftstrafe endete jetzt vor dem Landgericht das Verfahren gegen einen 50-Jährigen, der gestanden hatte, im März 1998 ein Juweliergeschäft in der Mittelstraße ausgeraubt zu haben. Beute: Schmuck im Wert von knapp 74 000 Mark.

„Ich bedaure es außerordentlich, so etwas kommt nicht wieder vor“, betonte der 50-Jährige vor der 4. Großen Strafkammer. Um sein Versprechen zu untermauern, berichtet er von weiteren Angeboten der Bande. Er habe diese Angebote abgelehnt. Und, auch wenn er in seiner polnischen Heimat insgesamt bereits um die 15 Jahre wegen Diebstahls hinter Gittern gesessen hat, wirkte er dennoch recht glaubwürdig.

Angeklagter hatte sich freiwillig gestellt

Aus Sicht der Kammer sprach einiges für den Verurteilten. So hatte sich der 50-Jährige, als er von einem Haftbefehl in dieser Sache erfahren hatte, freiwillig gestellt. Seine Beteiligungen an dem Überfall in Hagen und einem gescheiterten Versuch in Wuppertal hatte er bereits zu Beginn des Ermittlungsverfahrens eingestanden und darüber hinaus „Aufklärungshilfe von Gewicht“ geleistet, wie es der Vorsitzende Richter Dr. Frank Schreiber formulierte. Strafmildernd wirkte sich zudem der Zeitablauf aus. Die Überfälle seien nicht gestern, vorgestern oder vor kurzer Zeit begangen worden, sondern bereits im Frühjahr 1998, so Schreiber in der Begründung des Urteils.

Ende der 90er-Jahre suchte die polnische Bande Juweliere heim. Die Täter bedrohten Angestellte, griffen zu und türmten mit Kostbarkeiten. Im März 1998 traf es ein Geschäft in der Mittelstraße. Beute hier: Schmuck im Wert von über 70 000 Mark. Die Gruppe wurde offenbar von Wuppertal aus gesteuert. Hier logierten die Mitglieder, wenn sie aus Polen eingereist waren, um ihre Raubzüge zu starten. Das Schema war immer das Gleiche: Ein Täter erschreckte die Angestellten mit einer Waffe und hielt sie in Schach. Sein Komplize stopfte sich in Sekundenschnelle die Taschen voll. Dann traten die maskierten Männer die Flucht an.