Hagen. .
Die Wirtschaftskrise ist wie weggeblasen. Vor gut einem Jahr standen Unternehmen und Handwerker noch mitten im Sturm. Jetzt weht der Aufschwung ihnen die Auftragsbücher voll. Beim Neujahrsempfang des Hagener Handwerks gestern in den Räumen der Kreishandwerkerschaft regierte Zuversicht.
„Das Handwerk ist sehr gut aufgestellt“, frohlockte Geschäftsführer Michael Plohmann. Nach den erheblichen Problemen der vergangenen Jahre sei eine solche Trendwende nicht zu erwarten gewesen. „Wir spüren in Hagen eine sehr deutliche Belebung.“ Ein paar Kilometer weiter süd-östlich, in Düsseldorf, spreche man sogar von einem „Boom, wie seit Jahrzehnten nicht mehr“.
2010 viele Ausbildungsplätze bereitgestellt
Aufbruchstimmung ist angesagt, das ist ein Start ins neue Jahr, wie man sich ihn wünscht. Kreishandwerksmeister Joachim Beinhold stimmte mit ein in den euphorischen Chor: „Vor einem Jahr haben wir die Situation allenfalls vorsichtig optimistisch beurteilt“, sagte er, „jetzt haben wir in Hagen die beste Ausbildungsbilanz seit acht Jahren.“ Mehr als 570 Ausbildungsplätze meldete das heimische Handwerk zum Jahreswechsel. Beinhold hob auch die integrative Leistung des Handwerks hervor: „25 Prozent unserer Azubis haben Migrationshintergrund.“
An Oberbürgermeister Jörg Dehm richtete Beinhold mahnende Worte. Das Handwerk habe sich trotz weiterer Belastungen, die das Kürzungs- und Sparpaket auch für Unternehmer auferlegt, mit öffentlicher Kritik zurückgehalten. Eine weitergehende Belastung, so der Kreishandwerksmeister, würde indes Hagen als attraktiven Wirtschaftsstandort nachhaltig schädigen.
Dehm hatte zuvor das Handwerk als „das wirtschaftliche Fundament für die Entwicklung einer Stadt“ bezeichnet. Auch wenn Politik und Verwaltung mitunter Unternehmen das Leben schwer machten, sei man im Rathaus stets bemüht, Firmen einen „vernünftigen Rahmen in dieser Stadt“ zu bieten.
Unterhaltsam präsentierte sich der Hauptredner, Walter Mennekes aus Kirchhundem („Ich bin Steckermacher und Steckerverkäufer“), dem Publikum aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zum Thema „Marke lohnt sich“. Der sauerländer Unternehmer ist Hersteller für elektrische Steckvorrichtungen. Seine Produkte gelten als Premiummarken in diesem Marktsegment.