Hagen. .
Der Blick in den Himmel und auf das Werk mit dem Namen „Rondell“ soll bei den Betrachtern für unterschiedliche Bildmetaphern sorgen, hofft der Künstler Raimund Kummer. So bezeichnet der Bildhauer die Skulptur selbst als „Kronleuchter“, „Moscheeleuchter“, „Brunnen“ oder „Geländer“, was es letztendlich auch ist.
Denn nur die Idee, die mit LED-Leuchten versehene Skulptur aus Epoxydharzglasfasergewebe und Aluminium in sieben Meter Höhe über den Platz vor dem Museumsquartier zu hängen, stammt vom Künstler selbst. Einen eigenen Entwurf lieferte er nicht, handelt es sich bei der Skulptur mit einem Durchmesser von 3,74 Meter doch um eine 1:1 Kopie des von Henry van de Velde entworfenen Rondellgeländers, das in der ersten Etage des Osthaus-Museums zu bewundern ist. Trotzdem lässt sich die Sparda-Bank den höchstdotierten deutschen Kunstpreis 100 000 Euro kosten.
Das Kuratorium der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Bank hatte sich im Rahmen der Verleihung bereits im vergangenen Jahr für Hagen entschieden. Die Jury, der neben Bankvorständen und Kunstexperten auch Dr. Tayfun Belgin als Direktor des Osthaus-Museums, Dr. Ulrich Schumacher als Vorsitzender der Schumacher-Stiftung und Bezirksbürgermeister Jürgen Glaeser angehörten, entschied sich letztendlich unter sieben deutschen und ausländischen Bewerbern für die Arbeit des in Berlin lebenden Künstlers.
Keine Folgekosten für die Stadt
„Es waren auch monumentalere Werke darunter. Allerdings hat Dr. Schumacher in den Vorbesprechungen immer wieder gefordert, dass die Sichtachse aus der Stadt auf das Museum nicht verstellt werden darf“, so Ursula Wißborn, Geschäftsführerin der Stiftung. Dass mit dieser Form leicht der Eindruck entstehen könnte, man wolle dem Kunstquartier jetzt noch eine Krone aufsetzen, teilte sie im Gespräch nicht. „Zu solchen Projekten gibt es immer viele Meinungen. Natürlich werden sich auch Betrachter an dem Werk reiben. Aber das macht Kunst aus und das muss sie auch aushalten.“
Folgekosten für die Stadt, so versicherte gestern Peter Mook vom Büro des Oberbürgermeisters, entständen keine. „Von den 100 000 Euro werden die Materialkosten, Beleuchtungs- und die Kosten für die Aufhängung sowie das Künstlerhonorar finanziert. Für die Strom- und die Reinigungskosten, die anfallen werden, haben wir Sponsoren finden können.“ Und auch das geplante Bürgerfest, mit dem das Kunstwerk im Sommer eingeweiht werden soll, koste die Stadt keinen Cent. Die Bank gibt dafür noch einmal bis zu 20 000 Euro aus.