Dahl.

Die ehemalige Grundschule in Dahl wird zu neuem Leben erweckt. Winfried Bahn (57), geschäftsführender Gesellschafter der Hasper Unternehmensgruppe Optiker Gilde, will dort ein internationales Therapie- und Tagungszentrum entwickeln.

Damit wird die von der Stadt Hagen so ersehnte Nachfolgenutzung für das leerstehende Gebäude, in dem am 14. Juli 2010 der letzte Schultag war, Wirklichkeit. Bahn will eine halbe Million Euro in die Umgestaltung der Schule, deren Substanz sich in einem annehmbaren Zustand befindet, investieren. Der Zuschnitt der Klassenräume bleibt weitgehend erhalten, doch zwischen dem Hauptgebäude und dem benachbarten Pavillon bzw. den Hausmeisterräumen und Schülertoiletten wird ein überdachtes Foyer angelegt. Erhalten bleiben auch die Bäume auf dem Schulhof, darunter eine alte Linde.

Vier Arztpraxen

Die letzten Aufgaben der Grundschüler stehen noch an der Tafel: Winfried Bahn findet, der Charme der Grundschule passt zu dem geplanten Tagungszentrum.
Die letzten Aufgaben der Grundschüler stehen noch an der Tafel: Winfried Bahn findet, der Charme der Grundschule passt zu dem geplanten Tagungszentrum. © WP

Ende dieses Jahres soll die Umwandlung der ehemaligen Lehranstalt beendet sein. Dann wird ein Schulungszentrum für Osteopathie, Homöopathie, Physiotherapie, Psychologie und weitere alternative Heilmethoden entstehen. Darüber hinaus zieht eine Fortbildungsakademie für Augenoptik ein - auch für medizinisches Personal aus dem Ausland. Zudem sind vier Arztpraxen geplant.

„Auch für Hagener Bürger werden Vorträge rund um das Thema Gesundheit angeboten“, verspricht Winfried Bahn, dessen Unternehmen, die Optiker Gilde, seit 30 Jahren in Hagen ansässig ist und mit 60 Angestellten zu den großen Verbundgruppen für Augenoptiker in Europa zählt. Weitere Gesellschaften und Tochterfirmen kümmern sich um die Themen Gesundheit und Human Management.

Die Schule wird also eine Schule bleiben - wenn auch für Erwachsene. „Mir gefällt, dass hier das Flair einer Schule herrscht“, begründet der Hasper Unternehmer sein Engagement. „Die Räume sind nicht supermodern, sondern verfügen über einen gewissen Charme.“

Fensterscheiben Ziel von Randalen gewesen

Allerdings sind Fensterscheiben und Fallrohre in den letzten Monaten das Ziel von Vandalen gewesen. Bahn hofft jetzt, dass die Stadtverwaltung so bald wie möglich die Nutzungsänderung für die 1896 gegründete Schule ausspricht, damit der Umbau beginnen kann.

Im Fachbereich Immobilien, Wohnen und Sonderprojekte der Stadtverwaltung ist man überglücklich mit dem neuen Besitzer des Gebäudes. „Wir freuen uns, dass kein Leerstand in der Dahler Ortsmitte entsteht“, sagte Fachbereichsleiterin Christine Grebe. „Außerdem ist ein medizinisches Zentrum sicherlich eine Bereicherung für Dahl und die gesamte Stadt Hagen.“

Für die ebenfalls zum Verkauf stehende Grundschule im benachbarten Rummenohl hat sich bislang kein Interessent gefunden.