Hagen. An bis zu acht Strommasten im Hagener Stadtgebiet muss ab Ende August belasteter Boden ausgetauscht werden.

Dabei handelt es sich um Masten, die vor 1972 installiert worden waren und deren unterer Teil sowie deren Betonsockel mit einem Schwarzanstrich bepinselt wurden. Aus dieser Farbe sind im Laufe der Jahre Blei und Zink ausgespült worden.

An bis zu acht Strommasten ist der Boden belastet und muss getauscht werden.
An bis zu acht Strommasten ist der Boden belastet und muss getauscht werden. © WP Michael Kleinrensing

Grund zur Panik bestehe nicht, versichert Umweltamtsleiter Dr. Ralf-Rainer Braun. Eine Gesundheitsgefährdung liege nicht vor. „Es handelt sich nicht um ein Hagener Problem. RWE hat bereits im Juni 2008 das Umweltministerium über die Belastungen informiert.” Die Kosten für Untersuchungen, Austausch und Entsorgung des Bodens tragen die Versorger.

Insgesamt stehen 115 RWE-Masten verteilt auf drei Leitungen auf Hagener Stadtgebiet. 92 davon wurden vor 1972 aufgestellt und könnten deshalb mit dem fraglichen Rostschutz gestrichen worden sein. „Im Fokus stehen nach einer vorläufigen Handlungsempfehlung des Ministeriums jene Masten, die sich auf Kinderspielplätzen oder in Klein- oder Hausgärten befinden”, erklärt Annette Bischoff vom Umweltamt.

In Hagen sind das zunächst drei RWE-Masten, die das Unternehmen selbst ausfindig gemacht hat und noch einmal drei, die die Stadtverwaltung durch die Auswertung von Luftaufnahmen identifiziert hat. „Ortstermine sollen Klarheit bringen”, sagt Annette Bischoff. Hinzu kommen noch einmal drei Masten der Südwestfalen Energie und Wasser AG (Sewag) und AVU.

13 Masten, die eine Gemeinschaftsleitung von Sewag und AVU tragen, werden ohnehin in nächster Zeit zurückgebaut und durch neue ersetzt. Eine Genehmigung der Bezirksregierung für die Baumaßnahme liegt bereits vor.

Noch offen ist, was mit 27 Masten von AVU und Sewag sowie weiteren der AVU passiert, die auf Ackerflächen und Grünland stehen. Sie sollen in einem zweiten Schritt genauer untersucht werden. RWE hat einer vorsorglichen Kalkung der belasteten Böden, wie sie vom Umweltministerium empfohlen wird, bereits zugestimmt.

Die Deutsche Bahn hat bislang noch keine Stellungnahme zu ihre Masten abgegeben. Dabei hat auch die Bahn nicht nur Masten entlang ihrer Strecken, sondern auch Leitungen über Land, die einzelne Abschnitte mit Strom versorgen.