Hagen. . „Viele unserer Hagener Straßen hatten nicht immer den Namen, den wir heute kennen. Darauf stieß ich im Zuge meiner Familienforschung“, so der ehemalige Eilper Bezirksbürgermeister Ferdi Wölm.

„Viele unserer Hagener Straßen hatten nicht immer den Namen, den wir heute kennen. Darauf stieß ich im Zuge meiner Familienforschung“, so der ehemalige Eilper Bezirksbürgermeister Ferdi Wölm. Dabei wollte er nicht nur die Vorfahren erforschen, sondern auch deren damaligen Wohnorte oder Straßen. „Und so kam es, wie es kommen musste. Ich fand in den ganz alten Hagener Adressbüchern Teile meiner Familie in der Schützenstraße in Hagen. In Hagen? Ist die nicht in Haspe? Und schon ging die Sucherei los,“ schildert Wölm seine Forschungsarbeit.

In Hagen, so fand Wölm heraus, gab es diese Straße wirklich, sie wurde aber im Zuge der Eingemeindung der Stadt Haspe und des Amtes Boele 1929 in Jägerstraße umbenannt. Viele Straßen mussten mit neuen Namen versehen werden, um Doppelbezeichnungen zu vermeiden. Allein vier Kirchstraßen gab es im Jahr 1929. In diesem Fall ist auch die Prentzelstraße betroffen.

Auch in der Zeit von 1933 bis 1945 seien viele Straßennamen von Umbenennungen betroffen gewesen. „Diese Straßen sind zum Teil mehrfach umbenannt worden, weil die Militärbehörden gleich nach Ende des Krieges die Benennungen aus der Zeit ab 1933 wieder aufgehoben haben. Die letzte große Veränderung gab es dann im Zuge der Eingemeindungen 1975 von Hohenlimburg und Dahl“, fand Ferdi Wölm heraus.

In Hagens alten Akten, Briefbögen und Postkarten werden Straßen genannt, die heute lange nicht mehr bekannt sind. In Ferdi Wölms umfangreicher Auflistung können stadtgeschichtlich Interessierte nun in alphabetischer Reihenfolge die alten Bezeichnungen wiederfinden. „Dass es so viele Straßen sein würden, habe ich nicht gedacht, als ich anfing die Änderungen aufzulisten. Nach meinen Kenntnissen hat es 446 Umbenennungen gegeben, die sich in den heutigen Grenzen der Stadt Hagen ergeben haben.“

In der Liste fehlten allerdings die Straßen, die durch besondere Einflüsse nicht mehr vorhanden sind. „Dabei denke ich zum Beispiel an die Eckstraße am Unterberg.“ In diesem Zusammenhang sei allerdings nicht untersucht worden, aus welchem Grund die Straßen heute einen bestimmten neuen Namen bekommen haben.

„Das wäre für eine nachfolgende Generation sicherlich noch ein interessantes Thema“, meint der Hobbyforscher, der seine endlose Liste mit Hilfe des Stadtarchivs und des Geoinformationsamtes erstellen konnte. „Für Ergänzungen mit Nennung der Unterlagen bin ich dankbar“, so Wölm, der jedem Interessierten die vollständige Liste gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro gerne zur Verfügung stellt.