Hagen.

„Das sind richtig große Fußstapfen, in die ich trete. Frau Dr. Otto ist schließlich eine

Das Kompliment, gänzlich unprätentiös vorgetragen, stammt von Prof. Dr. Theo Scholten, und es gibt wohl niemanden in dieser Stadt, der ihm widersprechen würde. Schließlich ist Dr. Ingeborg Otto nicht nur eine Frau, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich engagiert, sondern eine Person, die mit der Hagener Suppenküche so verbunden ist wie sonst nur wenige.

Wacher Geist und flinke Beine

Zum Jahreswechsel gibt die rüstige Dame, die durch ihren wachen Geist und ihre flinken Beine fast alterslos wirkt (im Vertrauen gesagt - sie ist stattliche 90!), ihre Mitgliedschaft im Verein der Suppenküche auf. Ihr Nachfolger wird - auf Empfehlung Dr. Ingeborg Ottos - Prof. Theo Scholten.

Die „Institution“, die handfest und authentisch ‘rüberkommt und ursprünglich aus Pommern stammt, war von 1960 bis ‘92 beim Hagener Gesundheitsamt als Kinderärztin tätig. „Im Winter ‘96 sind vor Kälte etliche Obdachlose erfroren“, erinnert sich Ingeborg Otto. Spontan luden daraufhin vier Hagener Pastöre gestrandete Menschen zu einer heißen Suppe ins Gemeindehaus der Johanniskirche ein; im Dezember ‘96 wurde der Verein Suppenküche gegründet. Das erste Mal in Räumlichkeiten des CVJM-Heims gekocht wurde dann Rosenmontag 1997.

Dreiköpfiger Vorstand

Die Suppenküche, jener Ort, wo gestrauchelte Menschen nicht nur eine warme Mahlzeit bekommen, sondern auch ein offenes Ohr finden, wird seit fast 13 Jahren durch den dreiköpfigen, gleichberechtigten Vorstand, bestehend aus Dr. Ingeborg Otto, Beate Thomas und Jens Haasen, geleitet. „Unsere Stärke liegt darin, dass keiner nach Macht strebt; jeder tut das, was er am besten kann“, so Frau Otto. Genau dieser Teamgeist habe ihn von Anfang an fasziniert, sagt Prof. Theo Scholten. Bis vor zwei Jahren war der heute 66-Jährige ärztlicher Direktor sowie Chefarzt der Inneren am AKH. „Mit Theo Scholten übernimmt eine in Hagen bekannte Persönlichkeit meine Nachfolge. Außerdem steht sein Name für Glaubwürdigkeit“, resümiert die 90-Jährige.

Auf der Mitgliederversammlung im November wurde Scholten zum 1. Januar 2011 in den Vorstand gewählt; dass Frau Otto aktives Mitglied im Suppenküchenverein bleibt, ist selbstverständlich.

Scholten ist seit 20 Jahren ehrenamtlich tätig, in Luthers Waschsalon aktiv und mit dem „Arztmobil“ unterwegs. „Der Bereich medizinische Versorgung von Obdachlosen lag mir schon immer am Herzen. Ich versuche künftig, durch meine Arbeit im Vorstand der Suppenküche eine Art ,Klammer’ zu anderen Einrichtungen zu bilden“, erläutert Theo Scholten.