Hohenlimburg.

Zu den großen neuen Vorhaben, die im Jahr 2011 in die nächste Phase der Verwirklichung gehen, gehört die Bundesmaßnahme Lennetalbrücke. Immerhin ist sie auf 80 bis 100 Millionen Euro veranschlagt.

Wie der stellvertretende Abteilungsleiter von Straßen.NRW in Hagen, Stefan Kübler, bereits in einer Sitzung der Hohenlimburger Bezirksvertretung erläutert hat, wird die jetzige Brücke der A 45 zwischen Hagener Kreuz und Berchum abgerissen. Im gleichen Zuge erfolgt der sechsspurige Ausbau der Autobahnstrecke zwischen Westhofener Kreuz und Hagener Kreuz. Bisher weist nur die Fahrbahn in Richtung Dortmund zwei Spuren auf.

Projektleiter Stefan Kübler: „Statik und Konstruktion der jetzigen Brücke sind defizitär und nicht geeignet, den für die nächsten Jahre prognostizierten, stetig steigenden Verkehr, aufzunehmen. Die Lastenanforderungen werden immer weiter steigen. Außerdem macht die Bausubstanz Sorgen.“

Das technische Konzept der neuen Brücke steht, der Entwurf kann zur Genehmigung weggeschickt werden. Wenn dann auch die Zusagen von Land und Bund eingetroffen sind, kann die Ausschreibung beginnen. Das soll 2011 geschehen, vergeben werden soll der Großauftrag plangemäß in 2012.

Die Ausschreibung erfolgt europaweit, entsprechend lange wird sich das Verfahren hinziehen. Die Bauzeit wird auf rund fünf Jahre geschätzt. Der Verkehr auf der A 45 wird nicht während der gesamten Bauzeit eingeschränkt sein.

Das Brückenbauwerk stellt für die Ingenieure eine starke technische und logistische Herausforderung dar, aber nicht wegen der Höhe der Brücke von 20 bis 25 Metern. „Da gibt es ganz andere Höhen,“ meint Stefan Kübler aus Erfahrung. Nein, die Herausforderung ist die Länge des auszutauschenden Brückenstücks von einem Kilometer.

„Es gibt nur sehr wenige Brückenstücke mit dieser enormen Länge,“ erklärt der Projektleiter.

Bevor die alte Brücke abgerissen wird, werden neue Stützen parallel zu denen der Autobahnbrücke errichtet. Auf die neuen Stützen kommt ein Überbau, den der Autoverkehr während des Abrisses des alten Bauwerkes nutzen kann. Der prekäre Moment ist der, wenn das seitlich angeschobene Element, das ja außerhalb des Autobrückenbereichs liegt, quer aus der Behelfslage in die richtige Achse gebracht werden muss.

Gearbeitet werden soll an sechs Tagen bei optimalem Lärmschutz. So kann die Bauzeit so kurz wie nur möglich gehalten werden und die Anwohner bleiben weitestgehend vor der Lärmbelästigung durch das Großbauwerk geschützt.